Pläne für Neubau am BüscherhofHallenbad darf höchstens zwölf Millionen Euro kosten

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Im Grünen zwischen dem heutigen Hallenbad und dem Freibad (unten) soll der Neubau stehen. Während der Bauzeit (vielleicht 2021) muss wohl auch das Freibad einen Sommer lang schließen.

Im Grünen zwischen dem heutigen Hallenbad und dem Freibad (unten) soll der Neubau stehen. Während der Bauzeit (vielleicht 2021) muss wohl auch das Freibad einen Sommer lang schließen.

Leichlingen – Eigentlich war alles schon beschlossen. Bereits vor einem guten Jahr, im März 2018, hat der Leichlinger Stadtrat entschieden, dass ein neues Hallenbad neben dem bestehenden auf dem Freibadgelände am Büscherhof gebaut werden soll. Und nicht auf dem Eicherhofer Feld, das als Alternative galt.

Die Entscheidung fiel damals denkbar knapp aus, weil die Hälfte des Rates (CDU, FDP, UWG, BWL) für die Verlagerung des Schwimmbads an den Stadtrand und den Verkauf des Freibadgeländes für den Wohnungsbau war. SPD, Grüne und Linke waren aber mit einer Stimme in der Mehrheit.

Abstimmungs-Drama

Zur Erinnerung: Zum Drama entwickelte sich der Abend, weil der SPD urlaubsbedingt ein Vertreter fehlte. Erst eine Sitzungsunterbrechung für eine Beratungspause brachte den Durchbruch: Die Gegenseite stimmte am 23. März großzügig mit Enthaltungen, um den Neubau nicht zu blockieren.

Das hielt einige Politiker in der Ratssitzung am Donnerstagabend, als grünes Licht für die Planung gegeben wurde, aber nicht davon ab, das Rad zurückzudrehen und erneut die Standort-Diskussion zu eröffnen. Die UWG war es, für die Hermann Terjung vor einem „politischen Fehltritt erster Klasse“ warnte und hartnäckig wieder ein Kombibad mit Außenbecken vor Schloss Eicherhof forderte. Dafür stimmten jedoch nur sechs Ratsmitglieder.

CDU-Fraktionschef Helmut Wagner zeigte Größe und erklärte, dass die CDU „heute kein Interesse daran hat, die Standortfrage neu zu diskutieren“.

Ratsherr Heusner schert aus

Sein Fraktionskollege Andreas Heusner fühlte sich daran nicht gebunden. Er forderte (erfolglos), die Standortfrage offen zu lassen und stimmte mit der UWG gegen den Neubau am Büscherhof. 29 von 32 anwesenden Ratsmitgliedern aber befürworteten den vom Aufsichtsrat der Bädergesellschaft LBB empfohlenen Neubau hinter dem alten Hallenbad, das dann abgebrochen werden kann.

Die Ausstattung des neuen Bades

Die Baupläne für das neue Hallenbad am Büscherhof sehen folgende Ausstattung vor, wobei der Einbau eines Hubbodens noch zur Diskussion steht:

Sportschwimmbecken mit fünf oder sechs Bahnen über 25 Meter, ohne Sprungturm, mit einem Hubboden auf der Hälfte des Beckens zur Absenkung bis 1,80 Meter Tiefe

Nichtschwimmer- und Lehrbecken (100 Quadratmeter)

Kinder-Planschbecken (60 qm)

Sauna mit kleineren, kostenpflichtigen textilen Angeboten (Dampfbad, Bio-Sauna), Ruheraum und Kneipp-Außenbecken

Verwaltungs- und Personalräume für Badleitung und LBB.

Ein Physiotherapie-Zentrum ist nicht mehr vorgesehen.

Prognosen gehen davon aus, dass die Besucherzahl im modernen neuen Bad auf jährlich 120 000 steigen wird (17 000 entfallen auf den Schulsport). Zum Vergleich: 2017 wurden 105 000 Schwimmer gezählt, 2018 waren es 99 000, 2019 werden rund 107 000 erwartet. (hgb)

Wo das neue Hallenbad genau stehen soll, müssen nun Architekten planen. Es wird im Hinterland des Altbaus auf einem Teil der Liegewiese sein. Der Kostenrahmen wurde auf zwölf Millionen Euro begrenzt (eine europaweite Ausschreibung wird nötig). Vor einem Jahr war noch von 13,5 Millionen die Rede. Das liegt auch daran, dass es eine Veränderung gegeben hat: Im Raumprogramm ist nun kein 800 Quadratmeter großes Physiozentrum mehr vorgesehen.

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Lars Burgwinkel, der Betreiber der „Therapieburg“ im heutigen Bad, will nicht mehr mit in den Neubau einziehen. Die Verhandlungen der LBB mit ihm sind vor Monaten gescheitert, weil dem Unternehmer die aufgerufenen kostendeckenden Mietpreise zu hoch sind. Er hat stattdessen die Option zur Verlängerung seines Mietvertrags gezogen. Bleibt er tatsächlich noch jahrelang in dem Altbau, würde das den Abbruch verzögern und verteuern. Die technische Abtrennung der Praxis von der stillgelegten Schwimmhalle kann bis zu 150 000 Euro kosten.

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