Der sommerliche Marathon in der evangelischen Kirche startet mit Mendelssohn, Bach und Rheinberger.
KonzertreiheOrgelsommer in Leichlingen beginnt mit vollem Haus

Jannik Schroeder macht in diesem Jahr den Anfang beim Orgelsommer.
Copyright: Jessy Schmidt
Der letzte Schultag war der Startschuss: Den traditionellen Orgelsommer in Leichlingens evangelischer Kirche gestaltete der Düsseldorfer Organist Jannik Schroeder. Wie beliebt die Reihe in der Stadt inzwischen ist, war schon eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Konzerts klar: Da saßen die ersten Besucherinnen und Besucher vor der Kirche und warteten darauf, sich einen guten Platz im Gotteshaus zu ergattern.
Sie kamen aus Leichlingen, aber auch aus dem Umfeld wie Leverkusen oder Langenfeld. Auf dem Programm standen die Sonate in f-Moll, Opus 65 Nummer 1 von Felix Mendelssohn Bartholdy, die 3. Trio-Sonate in d-Moll, Bach-Werkeverzeichnis 527 von Johann Sebastian Bach und die 8. Sonate in e-Moll, Opus 132 von Josef Gabriel Rheinberger.

Voll besetzte Reihen: Der Leichlinger Orgelsommer hat ein treues Publikum
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Kein Knarren des alten Holzes, kein Flüstern oder Papierrascheln war zu hören, als gegen 19 Uhr die ersten Töne der mächtigen Kirchenorgel erklangen. Die Gäste saßen da, manche mit geschlossenen Augen, manche mit einem wippenden Fuß oder einfach einem entspannten Lächeln auf dem Gesicht. Die Welt draußen spielte für eine Stunde keine Rolle. Sie blieb vor dem Kirchenportal zurück; und viel zu schnell verging die Stunde. Als der Abschlussakkord in den alten Mauern verklungen war, applaudierten die Zuhörer lang und ausgiebig.
Schroeder bedankte sich mit einer Zugabe. Brigitte und Bernhard Giesen aus Leverkusen, die regelmäßig kommen, waren begeistert. „Es hat uns sehr gut gefallen und wir haben uns schon darauf gefreut, dass es wieder stattfindet“, sagte Brigitte Giesen. „Wir kommen seit Jahren hierher. Uns fasziniert nicht nur die Orgelmusik, sondern auch die Kirche.“ Am Eingang stand zudem ein kleiner Imbiss bereit. Eine Gelegenheit für die Besucher, noch ein wenig zu verweilen, sich auszutauschen und mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen.
Orgelsommer wird 40 Jahre
Der Orgelsommer hat eine lange Tradition. „1985 hob Kantor Wolfgang Hübner diese Veranstaltung als Innovation aus der Taufe. Zu Beginn des Sommers machten auch die umliegenden Orchester der Theater oder Opern Urlaub“, berichtete Otto Büchel, Vorsitzender des Freundeskreises für Kirchenmusik in Leichlingen. Der Kantor „wollte ein Angebot für die schaffen, die zu Hause geblieben waren“. Seitdem gibt es jährlich in den Sommerferien Orgelmusik zum Anfassen. In diesem Jahr feiert diese Innovation ihr 40-jähriges Bestehen. Die Künstlerinnen und Künstler kommen aus Leichlingen und ganz Deutschland und finden in der Blütenstadt ein dankbares Publikum.
Weitere Konzerte sind für den 18. und 25. Juli, den 1., 8., 15., 22. und 29. August terminiert. Der Eintritt ist gratis, aber Spenden sind willkommen. https://www.kirche-leichlingen.de/musik/orgelsommer