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Unterkunft für GeflüchteteStadt kauft repräsentatives Haus in bester Lage von Leichlingen

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Haus an der Schützenstraße in Leichlingen

Das Gebäude in der Schützenstraße will die Stadt Leichlingen kaufen. Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus.

Bisher ist das Gebäude, in dem bis zu 44 Personen Platz haben, nur angemietet.

Für gut 1,5 Millionen Euro wird die Stadt Leichlingen einen durchaus repräsentativen Bau in der Schützenstraße kaufen. Diesen Plan der Stadtverwaltung hat der Stadtrat am Donnerstagabend passieren lassen. Mit der CDU enthielt sich allerdings die größte Fraktion der Stimme. Sie hatte noch Fragen zum Sanierungsbedarf und zum Brandschutz. Für beides muss die Stadt Leichlingen gerade stehen. Die Investition löst zudem einen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr aus.

In dem Haus mit dem mittleren Türmchen in zweiter Reihe werden nach Angaben aus dem Rathaus bis zu 44 geflüchtete Personen untergebracht. Seit dem 15. Februar 2024 gebe es einen Mietvertrag, der indes am 31. Dezember 2025 endet. Eine Verlängerung habe der Eigentümer nicht angeboten. Stattdessen habe er der Stadt die Offerte gemacht, das Haus nebst Grundstück zu kaufen. Das zugehörige Terrain sei groß genug, um weitere Gebäude dorthin zu stellen: Übrig blieben fast 1500 Quadratmeter, so die Stadtverwaltung.

Bürgermeister und Kämmerer werben für den Erwerb

Im Rathaus hält man die Investition in den Altbau für sinnvoll: „Ein solcher Erwerb würde nicht nur eine dauerhafte Nutzung des Objekts ermöglichen, sondern auch eine weitere strategische Absicherung hinsichtlich der zukünftigen Kapazitäten in der Flüchtlingsunterbringung bieten.“ Die Stadt erkaufe sich rechtliche Planungs- und finanzielle Sicherheit: Sie müsste keine Miete mehr zahlen und könnte das Haus so umbauen, wie es für seinen Zweck am sinnvollsten ist.

Darüber hinaus sei eine Bauvoranfrage für zwei weitere Gebäude genehmigt. So könnten an der Schützenstraße zwei weitere Häuser errichtet werden, in denen etwa 40 geflüchtete Personen Platz hätten. Das würde „die städtischen Handlungsspielräume im Bereich der Flüchtlingsunterbringung nachhaltig stärken“, schreiben Bürgermeister Frank Steffes und Kämmerer Thomas Knabbe. 

Sollte sich die Flüchtlingssituation in Deutschland irgendwann entspannen, gäbe es für die Stadt mehrere Möglichkeiten, die drei Gebäude zu nutzen: Sie könnte alles wieder verkaufen. Mit Blick auf die „zentrale und gehobene Wohnlage“ könne das wirtschaftlich sinnvoll sein. Alternativ könnte die Stadt einen Teil des Grundstücks als Bauland veräußern. „Darüber hinaus bietet sich die Option, das Objekt als Mehrfamilienhaus zu nutzen und durch private Vermietung eine weitere Ertragssituation zu schaffen“, beschreiben Steffes und Knabbe die dritte Möglichkeit.