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Gefahr im erhitzten AutoLeichlinger Tierärztin gibt Tipps, wie man seinen Hund vor Hitze schützt

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Die Hitze kann für einen Hund im Auto lebensgefährlich sein.

Die Hitze kann für einen Hund im Auto lebensgefährlich sein.

Temperaturen von mehr als 30 Grad: Die Hitze kann für einen Hund im Auto lebensgefährlich sein.

Eigentlich ist es ziemlich trivial: Wenn es draußen heiß ist, kann es gefährlich werden, wenn jemand in einem verschlossenen Auto sitzt. Das gilt natürlich auch für Tiere. Wie gefährlich das sein kann, schätzt womöglich nicht jeder Hundehalter richtig ein.

Bereits Außentemperaturen von 20 Grad reichen aus, den Hund in ernsthafte Gefahr zu bringen. Nach nur 30 Minuten hat sich das Auto auf 36 Grad Celsius aufgeheizt. Da hilft auch nicht, wenn das Fenster einen Spalt breit geöffnet bleibt. Um annähernd eine Wirkung zu erzielen, müsste der Spalt schon 20 Zentimeter breit sein, wie die Stadt Leverkusen auf ihrer Website schreibt. Auch der ADAC hat in einer eigenen Studie bestätigt, dass der Fensterspalt im Auto nicht ausreicht, um den Innenraum so herunterzukühlen, dass ein Tier oder auch ein Mensch über längere Zeit dort ohne Schaden bleiben kann.

Hunde besitzen lediglich Schweißdrüsen an den Pfoten und können über diese kaum abkühlen, wie der Mensch es tut. Zunge und Pfoten als Verdunstungsfläche reichen bei Weitem nicht aus, deshalb hecheln Hunde. Das macht sie anfälliger für Hitzschläge. Ab einer Temperatur von 40 Grad wird es für den Hund gefährlich, da er sich nicht mehr auf natürliche Weise abkühlen kann.

Hecheln als Anzeichen für zu hohe Temperaturen

„Anzeichen für zu hohe Temperaturen beim Hund können ausgeprägtes Hecheln und Speichelfluss sein“, erklärt Tierärztin Andrea Jansen aus Leichlingen. „Dann sollte der Hund sofort aus dem Auto herausgeholt werden. Als Erstmaßnahme ist Abkühlen wichtig. Machen Sie das Fell nass. Das geht mit einer Sprühflasche, nassen Tüchern oder man kippt einfach die nächste Wasserflasche über den Hund. Das Wasser sollte nur nicht eiskalt sein.“ Das Gleiche gelte für Hunde, die in der Sonne toben. „Manche Menschen lassen ihren Hund noch bei 30 Grad in der Sonne mit dem Ball spielen“, weiß Dr. Jansen zu berichten.

Bei leichten Symptomen ist ein Tierarztbesuch nicht unbedingt erforderlich. Der Hund sollte sich durch die kühlere Umgebung und das Herunterkühlen wieder erholen. Zeigt der Hund Symptome wie Durchfall und Erbrechen, einen glasigen Blick, weist er Bewegungsstörungen auf oder liegt reglos auf der Seite, könne er bereits einen Hitzschlag haben. „Hier muss es schnell gehen“, sagt Jansen.

Der Hund müsse sofort abgekühlt werden und zum nächsten Tierarzt gebracht werden. „Aber man sollte möglichst vorher anrufen, nicht, dass man mit dem Tier vor verschlossener Tür steht und so wertvolle Zeit verliert.“ Schließlich machen auch Tierärzte Ferien.

Überhitzter Hund muss abgekühlt werden

Außerdem sei es wichtig, bereits am Telefon bereits mitzuteilen, was los sei, um welches Tier es sich handele und was das Tier wiege. „Dann kann die Praxis sich sofort auf den Patienten vorbereiten“, sagt die Leichlinger Tierärztin. Für den Transport hat Jansen auch noch einen Tipp. „Man sollte nasse Tücher auf die Transportbox legen. Durch die Verdunstung kühlt die Luft ab. Auch Kühldecken für Hunde oder sogar Kühlwesten, die es inzwischen gibt, helfen hier sehr.“ Die Kühlwesten helfen dem Hund nicht nur im Notfall, sondern auch generell bei heißem Wetter. 

Die Tierschutz-Hundeverordnung besagt, „die Betreuungsperson hat für ausreichende Frischluft und angemessene Lufttemperaturen zu sorgen, wenn ein Hund ohne Aufsicht verbleibt; dies gilt insbesondere für den Aufenthalt in Fahrzeugen“. Ein Verstoß gilt als Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.