Im Leichlinger Rathausfoyer steht jetzt eine Sammelbox des Naturschutzbundes, in die man ausrangierte Smartphones und Tablets einwerfen kann.
Sammelbox im Rathaus LeichlingenNaturschutzbund bringt alte Handys zu neuer Blüte

Klimaschutzmanagerin Monika Meves mit der Handykiste des Nabu im Leichlinger Rathausfoyer.
Copyright: Stadt Leichlingen
Ausrangierte und defekte Mobiltelefone gehören nicht in die Restmülltonne. Sie umweltgerecht und sinnvoll zu entsorgen, ist in Leichlingen jetzt noch einfacher: Im Rathausfoyer steht eine neue Sammelbox, in die man ausgediente Handys einwerfen kann, damit deren wertvolle Komponenten für eine Wiederverwertung gerettet werden. Wenn’s geht, werden sie sogar repariert und als Gebrauchtgeräte verkauft. Und man kann nicht nur Smartphones abgeben, sondern auch Tablets und Zubehör.
Die städtische Klimaschutzmanagerin Monika Meves hat die Aufstellung der Sammelbox gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf den Weg gebracht. Der Nabu kümmert sich um die Verwertungs-Logistik und bekommt aus dem Erlös der Aktion Spenden für Umweltschutzprojekte.
Einwurf während der Öffnungszeiten des Bürgerbüros Leichlingen
Die Abgabe der Altgeräte ist auch über die Elektroschott-Container im Stadtgebiet und auf dem Recyclinghof, im Fachgeschäft oder bei Online-Händlern möglich. Im Rathaus kann man das jetzt aber während der Öffnungszeiten des Bürgerbüros mit erledigen und gleichzeitig den Nabu und den Umweltschutz unterstützen.
Die Stadtverwaltung unterstützt die Sammlung, da durch das Recycling weniger Rohstoffe und seltene Erden benötigt werden, Energie für die Herstellung gespart und das Klima geschützt wird. „Noch besser ist es, wenn die Geräte wiederverwendet werden können und somit die Neuproduktion entfällt“, sagt Monika Meves. Im Vordergrund stehe für den Nabu daher die Wiederaufbereitung und Reparatur von Mobilgeräten, um die Nutzungsdauer eines Smartphones zu erhöhen.
Der Zustand der Geräte ist egal
Angenommen werden alle Arten von Handys, Smartphones oder Tablets, auch mit Netzteil, Ladekabel oder Headset. „Der Zustand der Geräte ist egal“, erklärt die Klimaschutzmanagerin: „Sowohl funktionstüchtige als auch defekte Geräte können abgegeben werden.“ Sie werden zunächst zwar einer professionellen und zertifizierten Datenlöschung unterzogen. Trotzdem, empfiehlt Meves, sollte man zum eigenen Schutz alle gespeicherten persönlichen Daten auf dem Gerät löschen, bevor man es abgibt, sowie SIM- und Speicherkarten entfernen.
Die ausgemusterten Geräte werden in einem qualifizierten Recyclingbetrieb sortiert und je nach Zustand aufbereitet oder zerlegt. Intakte Exemplare werden ausschließlich in Europa verkauft. Andere werden mechanisch zerstört und an Umicore übergeben, eine zertifizierte Metallhütte für das Schmelzen von Elektroschrott. „So werden Schadstoffe fachgerecht und ökologisch einwandfrei entsorgt. Wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kupfer fließen wieder in die Produktion von neuen Produkten“, erläutert Meves.
Der Nabu arbeitet bei der Kampagne „Handys für Hummel, Biene und Co.“ seit 2011 mit der Telefónica Deutschland Group zusammen, die für die gesammelten Geräte jährlich eine feste Summe spendet, die in den Insektenschutzfonds des Umweltverbandes fließt. Daraus werden deutschlandweit zum Beispiel Ackerflächen und Wiesen gekauft, Ackerrandstreifen zu Blühstreifen umgewandelt, Blumenweiden angelegt und Hecken gepflanzt. In Kommunen werden Gemeinschaftsgärten, Balkone, Wiesen oder Straßenränder insektenfreundlich umgestaltet, Nisthilfen aufgestellt und Lehrpfade angelegt.