Prinzenpaar in LeichlingenNeue Tollitäten freuen sich auf eine himmlische Session

Das nächste Leichlinger Prinzenpaar: Matthias I. Clemen und Ann-Kathrin II. Witprächtiger mit ihrem Sessionsmotto.
Copyright: Britta Berg
Leichlingen – Sorgenfrei können die Leichlinger Karnevalisten am Aschermittwoch ihr Fischessen genießen und sich auf den nächsten 11.11. freuen. Denn die kommende Session ist zumindest spitzenmäßig schon jetzt gerettet. Ein neues Prinzenpaar steht bereit: Matthias Clemen und Ann-Kathrin Witprächtiger werden die Jecken der Blütenstadt als Michael I. und Ann-Kathrin II. regieren.
Tränenreicher Abschied
Die gute Nachricht gab Werner Fuchs, der Präsident der Vereinigung Leichlinger Karneval (VLK), am Dienstagabend beim Sessionsfinale mit Zugprämierung und Nubbelverbrennung im Partyzelt am Rathaus bekannt. Axel I. und Andrea I. Steinacker verabschiedeten sich mit hochemotionalen Dankesworten an Equipe und ihre Garde vom TSV Rhein-Wupper mit Tränen in den Augen von der Bühne.

Die Karnevals-Freunde Förster-Sons-Straße gewannen mit ihrem Löwen-Luftschiff bei der Prämierung der Leichlinger Zug-Teilnehmer den ersten Preis bei den Festwagen.
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Die Freude darüber, dass ihre Nachfolge frühzeitig geregelt ist, wird mit einem Blick auf die vergangenen Jahre verständlich. Seit 2006 mussten die Leichlinger Jecken nämlich bereits sechs Mal ohne erwachsene Tollitäten auskommen. Jetzt stehen sogar schon für die nächsten beiden Jahre Regenten fest.
Prinz Matthias Clemen
Der designierte Prinz Matthias Clemen entstammt der KG Blütenstädter, zu deren Vorstand sein Vater, der Elektromeister und Ratsherr Stefan Clemen, zählt. In Karnevalszelt und Aula kennt sich der 29-jährige Ingenieur bestens aus, kümmert er sich doch schon seit Jahren dort um die Bühnentechnik. 2001 war er Kinderprinz.
Mit seiner künftigen Prinzessin ist er schon seit Jugendreise-Zeiten befreundet. Vor fünf Jahren haben sie – damals noch halb im Scherz – gesagt, dass sie einmal zusammen Tollitäten werden wollen. Jetzt machen sie ihren Traum wahr. Privat sind sie kein Paar, sondern beide ledig.
Prinzessin Ann-Kathrin II.
Auch Ann-Kathrin Witprächtiger ist seit 2017 bei den Blütenstädtern und seit Kindertagen mit dem jecken Bazillus infiziert. Ihre Großeltern Birgit und Heinrich Witprächtiger sind Mitbegründer des Leichlinger Karnevalstreibens und waren schon 1979 das Leichlinger Prinzenpaar. Die 28-Jährige arbeitet im Export beim Lebensmittelkonzern HNC.

Die Kinder des katholischen Familienzentrums zogen mit ihrer eigenen Haus- und Hofkapelle mit und siegten in der Fußgruppen-Wertung.
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Der Nachwuchs kann sich für die kommende Session noch melden. Denn die VLK ist noch auf der Suche nach einem Kinderprinzenpaar oder -dreigestirn. Kinder zwischen zehn und 13 Jahren können sich mit einer E-Mail beim VLK melden. Dass sowohl große als auch kleine Regenten die Jecken anführen, gilt als Idealfall, klappt aber nicht immer. Von 2007 bis 2010, 2015 und in der aktuellen Session gab es keine Jung-Tollitäten.
Solo, Paar oder Dreigestirn
Total offen sind die Leichlinger Jecken was Anzahl und Geschlecht der Narrenfürsten angeht. Vom Solo-Prinz bis zum komplett weiblichen Dreigestirn ist in der Blütenstadt alles möglich und schon dagewesen.
Auch ein neues Motto gibt es für die kommende Session schon: „Fastelovend en Leichlingen es himmlisch jeck“ – eine Steilvorlage für Wagenbauer und Zugteilnehmer, war alles, was mit Astronauten zusammenhängt, doch schon diesmal schwer im Trend.
Die besten Beiträge aus dem Zoch vom Samstag wurden am Dienstagabend mit Urkunden und Geldpreisen belohnt. Die Jury hat bei den Festwagen die Karnevalsfreunde Förster-Sons-Straße ausgezeichnet, die samt ihres Männerballetts in Löwenfellen ihre elfte Zugteilnahme feierten und ihren Wagen mit einem Erbslöh-Luftschiff dekoriert hatten.
Preis fürs Familienzentrum
Auf die Plätze zwei und drei setzte die Jury bei den Festwagen die KG Rittergilde und die Jecken vom Unterbüscherhof. Bei den Fußgruppen gewann das farbenprächtig kostümierte Katholische Familienzentrum St. Johannes Baptist vor der Katholischen Grundschue Kirchstraße und den Oberbüscherhofer Nachbarn. Nach der Preisverleihung und den letzten Alaafs der Session ging es mit Musikbegleitung von Dad's Army zur Nubbelverbrennung im Stadtpark, wo die Strohpuppe für alle Sünden und Pannen der fünften Jahreszeit büßen musste.
TSV-Tänzerin verletzt
Unterbrochen wurde der fröhliche Karnevalsausklang im Zelt vom bösen Sturz einer jungen Tänzerin des TSV Rhein-Wupper, die bei einer Hebefigur den Halt verlor und aus zwei Metern Höhe kopfüber auf den Bühnenboden fiel. Rettungssanitäter brachten die Verletzte ins Krankenhaus.
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