Stimmen zum Remis in LeverkusenBVB-Trainer Terzic platzt nach Ballack-Kommentar der Kragen

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BVB-Trainer Edin Terzic

BVB-Trainer Edin Terzic

BVB-Trainer Terzic zeigte sich nach dem Remis gegen Bayer 04 stinksauer, Florian Wirtz äußerte sich derweil enttäuscht. 

„Zu wenig“ – Diese kurze Einschätzung von DAZN-Experte Michael Ballack reichte am Sonntag in Leverkusen aus, um nach dem Schlusspfiff des 1:1 BVB-Trainer Edin Terzic endgültig auf die Palme zu bringen.

„Das steht in keinem Verhältnis zu dem, was gegen uns gepfiffen wird“, hatte Terzic zuvor geschimpft, als er bei DAZN auf den ausgebliebenden Elfmeterpfiff aus der 73. Minute angesprochen wurde. Ballacks Kommentar ließ den BVB-Trainer dann komplett hochfahren: „Das war zu wenig heute bei Karim Adeyemi? Das war zu wenig? Da reicht der kleine Kontakt“, so Terzic aufgeregt. Wenige Minuten später hatte seine Mannschaft den Ausgleich kassiert.

BVB-Trainer Edin Terzic: „Es geht immer wieder um Karim Adeyemi“

„Wir diskutieren Woche für Woche über den VAR, über klare Fehlentscheidungen, über Handspiel und Foulspiel“, führte der 41-Jährige weiter aus. Karim Adeyemi war im Dribbling mit zwei Gegenspielern berührt worden und zu Boden gegangen. Siebert ließ weiterspielen, auch der Videoassistent Benjamin Cortus meldete sich nicht.

Für Terzic ein Unding - und womöglich mit Vorbehalten gegen Adeyemi begründet. „Besonders geht es um Karim Adeyemi. Es geht immer wieder um Karim Adeyemi, der so flink ist, der da mit - ich weiß nicht - 30 km/h in diese Situation reindribbelt“, schimpfte der Coach: „Und da reicht dieser Kontakt. Das ist meine klare Meinung. Deshalb möchte und kann ich den Schiedsrichter nicht in Schutz nehmen.“

DAZN-Experte Michael Ballack hatte den Kontakt zuvor als „zu wenig“ für einen Strafstoß bezeichnet. Dies konterte Terzic mit einer Aufzählung verschiedener Szenen aus vergangenen Spielen, bei denen bei aus seiner Sicht ähnlichen Situationen anders entschieden wurde.

Edin Terzic über VAR: „Es gibt für mich da keine zwei Meinungen“

In Stuttgart sei ein Elfmeter gegen seine Mannschaft gepfiffen worden, welcher aus seiner Sicht vergleichbar sei. „War das dann nicht zu wenig?“, fragte Terzic: „Das ist es, was mich komplett aus der Fassung bringt, weil das nicht gerecht ist. Die Elfmeter, die gegen uns gepfiffen werden, egal, ob national oder international, stehen in keinem Verhältnis zu dem, was jetzt hier heute passiert ist, was letztes Jahr in Bochum passiert ist.“ Damit meinte er das 1:1 in Bochum in der vergangenen Saison, bei dem BVB ein klarer Elfmeter verweigert worden war. Am Saisonende wurde Dortmund punktgleich mit Bayern München Vizemeister.

„Die klare Linie fehlt: Was ist Elfmeter und was nicht? Wir diskutieren jedes Mal über den VAR, jetzt haben wir ihn - wer hat ihn denn heute genutzt? Wer? Niemand!“, so Terzic. Die Situation um Adeyemi sei „eine komplett entscheidende Szene“ gewesen: „Es gibt für mich da keine zwei Meinungen, es ist ein klarer Kontakt, es ist ein klarer Elfmeter. Die große Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, wurde uns genommen.“

Adeyemi-Foul „zu wenig“ für Bayer-Trainer Alonso – Florian Wirtz „eher unzufrieden“

Für Bayer-Trainer Xabi Alonso war das vermeintliche Vergehen an Adeyemi ebenfalls „nicht genug“. „Für mich ist es nicht klar. Nicht klar genug, um einen Elfmeter zu geben. Ich fokussiere mich mehr auf das Spiel“, so Alonso, der die gute Mentalität seines Teams lobte und sich im Meisterrennen nicht aus der Ruhe bringen lassen will. „Wir denken nicht über Mai nach. Wir haben einen guten Kader, einen guten Teamspirit. Und das ist das Wichtigste. Wir müssen ruhig bleiben.“

„Eher Unzufrieden“ beschrieb sich nach dem Spiel jedoch auch Bayer-Star Florian Wirtz. „Natürlich sind wir glücklich, dass wir trotzdem einen Punkt mitgenommen haben. Aber wenn man das ganze Spiel sieht, hätten wir uns einfach mehr erhofft und auch mehr erreichen können. Am Ende müssen wir trotzdem einfach den Punkt mitnehmen und das so abhaken.“ (oke, mit sid)

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