SchulwegSchüler in Leichlingen und Leverkusen erhalten Deutschlandticket zum Tiefstpreis

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Busbahnhof ÖPNV. Foto: Ralf Krieger

Busbahnhof ÖPNV. Foto: Ralf Krieger

Jungen und Mädchen, deren Schulweg eine bestimmte Länge überschreitet, erhalten im neuen Schuljahr ein besonders günstiges Deutschlandticket.

Vom Schuljahr 2023/24 an erhalten alle freifahrtberechtigten Schülerinnen und Schüler an Schulen in Leichlingen das Deutschland-Ticket. „Freifahrtberechtigt“ bezeichnet laut Schülerfahrkostenverordnung NRW Schülerinnen und Schüler, die mindestens 3,5 Kilometer entfernt von der nächstgelegenen Schule wohnen. Dies gilt für die Klassen fünf bis zehn.

Ab der elften Klasse gilt eine Entfernung von fünf Kilometern. Momentan sind in Leichlingen 379 Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen freifahrtberechtigt. Durch das Deutschland-Ticket haben die Schülerinnen und Schüler nun die Möglichkeit, den Nahverkehr im ganzen Land zu nutzen. Alle Schüler, die nicht freifahrtberechtigt sind, können das Deutschland-Ticket vergünstigt für 29 Euro im Monat erhalten.  

Die Möglichkeit, mehreren Hundert Schülern das Deutschland-Ticket zur Verfügung zu stellen, bedeutet für die Stadt Leichlingen keine zusätzlichen Kosten. Die Stadt zahlt monatlich 57,30 Euro Schulträgerleistungen pro Schüler, Eigenanteile von Schülerinnen und Schülern bleiben allerdings bestehen. Eltern zahlen einen bestimmten Eigenanteil, da ihre Kinder das Deutschland-Ticket auch außerhalb der Schulzeit für private Zwecke verwenden können.

Eigenanteil von 14 Euro bleibt

„Der Eigenanteil für das erste Kind beträgt 14 € im Monat, für das zweite Kind 7 €. Ab dem dritten Kind wird kein Eigenanteil erhoben“, erklärt Sven Konnertz, zuständiger Amtsleiter für Bildung und Sport der Stadt Leichlingen. „Der Differenzbetrag zu den 49 Euro des Deutschland-Tickets fließt mit Geld des Landes und anderer Kommunen im Solidarprinzip in den Finanzierungstopf für die Selbstzahler-Tickets der nicht freifahrtberechtigten Schülerinnen und Schüler“, so die Stadt Leichlingen.

Dieses Solidarmodell soll in Zukunft in allen Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises eingeführt werden. Die Stadt Leichlingen könnte das Projekt ohne finanzielle Unterstützungen des Landes allerdings nicht umsetzten. Aus diesem Grund ist auch noch nicht klar, ob diese Möglichkeit freifahrtberechtigten Schülerinnen und Schüler über das kommende Schuljahr hinaus angeboten werden kann. „Da die Finanzierung des Landes lediglich für ein Jahr bewilligt ist, kann für die Zukunft keine Aussage getroffen werden.“, so Konnertz.

Leverkusen geht ähnlich vor

Ähnliches wird nach den Sommerferien auch in Leverkusen gelten. Das Deutschland-Ticket ersetze vom 1. August an die bisherigen Schülertickets und die kostenfreien Prima-Tickets für Grundschüler, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Die Wupsi stelle die bisherigen Schülerticket-Abos zum 1. August automatisch auf das Deutschlandticket um. Wer also bereits einen Antrag für ein Schülerticket oder ein Prima-Ticket gestellt hat, braucht keinen neuen Antrag zu stellen. Alle anderen Eltern richten sich für die Anträge wie bisher an die Schulsekretariate. Im Einzelnen bedeutet die Neuregelung Folgendes:


Die Regeln für Leverkusen im Überblick

  • Familien mit Freifahrtberechtigung für ihre Schulkinder an weiterführenden Schulen bekommen das Ticket zum gleichen Preis wie bislang die Monatsfahrkarte für den Schulweg: Das erste Kind zahlt 14 Euro, das zweite sieben Euro im Monat, ab dem dritten Kind kostet das Ticket nichts. Damit wird das zum Deutschlandticket gewandelte Schulwegticket fast so günstig wie bei seiner Einführung im Sommer 2022. Damals kostete es für alle neun Euro.
  • Familien mit Grundschülern, die eine Freifahrtberechtigung haben – die also weiter entfernt als zwei Kilometer von der Schule wohnen – und ein kostenfreies Prima-Ticket haben oder beantragen können, erhalten künftig für diese Kinder ein kostenfreies Deutschlandticket.
  • Aber auch für Schülerinnen und Schüler, die näher als 3,5 Kilometer – für die Klassen fünf bis zehn – oder näher als fünf Kilometer – für die Klassen zehn bis 13 – an der Schule wohnen, gibt es das Deutschlandticket vergünstigt. Sie können es sich als Schülerticket für 29 Euro – statt des regulären Preises von 49 Euro – monatlich bestellen.
  • Grundschülerinnen und Grundschüler, die näher als zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, haben nach Auskunft der Stadtverwaltung kein Anrecht auf ein verbilligtes Deutschlandticket zu 29 Euro.

Die Verwaltungsleitung hat für die Umstellung der Schülerticket-Abos eine Dringlichkeitsentscheidung getroffen, damit das Ganze organisatorisch zum Schulbeginn klappt. Der Stadtrat wird dann im Nachgang über das Upgrade des Schülertickets zum Deutschlandticket befinden.

Erste Nutznießer der neuen Regelung sind in Leverkusen nach Angaben der Verwaltung etwas mehr 4000 Schülerinnen und Schüler mit vergünstigten Schülertickets. Weitere etwa 5000 Schüler haben Schülertickets zu regulären Abopreisen. Hinzukommen etwa 500 Grundschüler mit Prima-Ticket. Darüber hinaus gibt es der Statistik zufolge etwa 900 Berufsschülerinnen und Berufsschüler mit finanziell geförderten Schülertickets. Allerdings ist unklar, wie viele der jungen Leute Leverkusener sind. 

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