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Bayer 04-TrainingszentrumKlub legt abgespeckten Plan in Monheim vor

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Monheim: Auf diese Felder will Bayer 04 sein Trainingszentrum / Trainingscampus an der Alfred Nobel Straße bauen. Foto: Ralf Krieger

Monheim: Auf diese Felder, die der Bayer AG gehören, will Bayer 04 seinen Trainingscampus bauen.

Bei einem Treffen mit der Monheimer Bürgermeisterin und Ratspolitikern ging es konstruktiv zu. Zu einer Einigung kam es dennoch nicht.

Die neue Bürgermeisterin Sonja Wienecke, Monheimer Ratspolitiker und Bayer 04-Vertreter haben sich am Mittwochabend getroffen, um über die Zukunft für den Plan eines Profi-Trainingszentrums im Monheimer Süden zu sprechen, nachdem der Monheimer Stadtrat das laufende Bebauungsplanverfahren gestoppt hatte.

Bayer 04 hat eine verkleinerte Planung vorgelegt, das Profi-Leistungszentrum will der Klub aber wie geplant auf dem Grünzug an der Alfred-Nobel-Straße bauen. Die beanspruchte Fläche soll nach Informationen unserer Redaktion jetzt um rund ein Drittel kleiner sein als im Ursprungsplan.  Statt der ursprünglich zwölfeinhalb Plätze will man jetzt wohl zehneinhalb bauen. Das Land gehört der Bayer AG.

Zu einer Einigung zwischen den Fraktionen und Bayer 04 sei es nicht gekommen sein, sagte der Monheimer CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Gronauer, man wolle sich aber erneut treffen. Sabine Lorenz, Fraktionssprecherin der Monheimer Grünen sagte: „Die Gespräche waren konstruktiv, aber wir sind da noch nicht am Ende.“

Bayer 04 gab am späten Donnerstagnachmittag ein Statement zum Treffen ab: „Wir haben gestern in einem konstruktiven Austausch verschiedenen Ratsfraktionen eine deutlich angepasste Planung des Campus vorgestellt, bei der Bedenken aus dem Beteiligungsverfahren aufgenommen wurden. Vorgesehen ist unter anderem eine deutliche Reduktion der beanspruchten Fläche. Hierzu möchten wir den Dialog mit den Beteiligten fortsetzen. Auch wenn noch keine Lösung gefunden wurde, war der Austausch in dieser Woche ein wichtiger Zwischenschritt.“

Der Monheimer Rat hatte in seiner konstituierenden Sitzung am 5. November den Bebauungsplan gestoppt, der Bayer 04  den Bau eines Profi-Trainingszentrums im Monheimer Süden in einem Grünzug ermöglicht hätte. Die neue Mehrheitskoalition aus CDU, SPD, Grünen und FDP lehnen den Campus an der Stelle und in der Größe ab. Nach der Kommunalwahl löste diese Koalition die vormals regierende Partei Peto ab. In der konstituierenden Sitzung sprach sich auch die AfD gegen den Campus aus. Schon vor der Sitzung hatte man einen neuen Gesprächstermin vereinbart.

SPD Leverkusen rät zur Einigung in Monheim

Die Leverkusener SPD forderte schon am Mittwoch den Monheimer Stadtrat auf, in der Frage des Bayer-04-Campus „politische Entscheidungen über Stadtgrenzen hinaus zu denken und ihre Entscheidung besonders sorgfältig zu evaluieren.“ Bayer 04 Leverkusen sei Teil unserer Region, schreibt die SPD Leverkusen in einer Pressemitteilung, „wirtschaftlich, kulturell und sportlich und auch als Identifikationsgeber und Integrationshelfer für viele Kinder und Jugendliche in Monheim.“ Das Campus-Projekt sei eine Chance.

Der Leverkusener SPD-Vorsitzende Darius Ganjani wird zitiert: „Ich bitte die Verantwortlichen in Monheim ausdrücklich, alle Argumente objektiv abzuwägen und gemeinsam mit Bayer 04 nach Lösungen zu suchen, wie das Projekt in verträglicher Form realisiert werden kann.“

In Leverkusen und Köln-Flittard, wo die Konzernmutter Bayer AG auch große Grundstücke besitzt, sollen laut Bayer 04 keine geeigneten Grundstücke für ein Trainingszentrum zu finden gewesen sein; man habe insgesamt 70 Flächen auf ihre Eignung untersucht. Auch in Burscheid und Leichlingen habe man sich umgesehen.