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Neuer Bildungsgang am BerufskollegHier kann man in Leverkusen Kosmetikerin werden

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Angehende Kosmetikerinnen: Khonaf Alo (l.) und Aileen Auth (auf der Liege).

Leverkusen – Auf die Reihenfolge achtet Khonaf Alo besonders, denn die ist wichtig: Zuerst färbt die 22-Jährige die Augenbrauen ihrer Mitschülerin, dann wird gezupft. Machte man es andersherum, könnte sich etwas entzünden, erklärt sie. Die Manforterin ist angehende staatlich geprüfte Kosmetikerin, seit August nimmt sie am dreijährigen Bildungsgang des Geschwister-Scholl-Berufskollegs teil und wird später auch ihr Fach-Abi in der Tasche haben.

Der Bildungsgang kombiniert somit schulische Bildung und Berufsausbildung: „Zwei Abschlüsse im Doppelpack“ wirbt die Schule. Und stößt auf Resonanz: Beworben hatten sich fast 30 Interessentinnen, 22 wurden genommen.

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Schulleiterin Margot Ohlms stellte jetzt die zwei neuen Räume vor, die extra für diese Ausbildung eingerichtet wurden.  Jeder Raum verfügt über acht Behandlungsstühle und Kosmetikliegen, auf denen sich die Schülerinnen – aktuell sind alles Frauen – gegenseitig behandeln können. Weitere vier Plätze pro Raum sollen noch dazukommen. 200.000 Euro hat die Stadt Leverkusen die Ausstattung bislang gekostet, eine weitere fünfstellige Summe soll noch kommen. Auch unter Materialgesichtspunkten ist der Bildungsgang nicht umsonst zu haben: Knapp 30.000 Euro kosten die Materialien, die verbraucht werden, pro Jahr. Doch für andere Bereiche wie die Elektronik würden noch ganz andere Summe aufgewendet, sagt Ohlms.

Kosmetik und Frisur passen gut zusammen

In der Zwischenzeit sind die Brauen gezupft. Sie gehören Aileen Auth. Die 21-Jährige ist bereits gelernte Frisörin, wollte sich sowieso nach ihrer Ausbildung noch weiterbilden, und hat sich für den Kosmetikbereich entschieden. Was prinzipiell sehr gut zusammenpasst.  „Vielleicht mache ich später meinen Meister und mache mich selbstständig“, sagt sie über ihre Pläne.

Die Ausbildung am Geschwister-Scholl-Berufskolleg deckt alles ab, was mit dem Thema dekorative Kosmetik zu tun hat: Dermatologie, Pediküre und Maniküre, Stil- und Farbberatung, aber auch Wissen zu Produkten und Rohstoffen. Hinzu kommen die Fächer, die man für das Fachabi benötigt. Abgerundet wird der Lehrplan durch Praktika, in denen die Schülerinnen und Schüler Praxiserfahrung sammeln sollen.

Berufskollegs ordnen sich neu

Rechtsrheinisch gebe es ein solches Angebot erst wieder in Düsseldorf oder Bonn, darauf weist die Schulleiterin hin, linksrheinisch bietet es Köln an. „Es passt hervorragend in unser Profil, Gesundheit und Soziales'‘“, erklärt Margot Ohlms. Langfristig soll das nämlich der Schwerpunkt des Geschwister-Scholl-Berufskollegs werden. Der technische Schwerpunkt zieht dann nach Opladen. Umgebaut werden müssen die Standorte dann natürlich auch noch, mehrere nue Gebäude und eine Turnhalle sind geplant. Ursprünglich sollte die Umorganisation bis 2026 abgeschlossen sein, aber sei jetzt schon nicht mehr zu halten, so Ohlms.