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RestaurantDer alte Bahnhof an der Balkanstrecke in Burscheid schließt

2 min
Der alte bahnhof Burscheid Jessy Schmidt

Das Restaurant Alter Bahnhof Burscheid schließt Ende Oktober.

2014 hatte Mohamed Charara den Bahnhof gekauft und das Gebäude innerhalb von zwei Jahren restauriert.

Neben den Mauern an der Balkantrasse in der Innenstadt und den Resten der Bahnsteige ist das Burscheider Bahnhofsgebäude wohl das markanteste Überbleibsel des alten Bahnhofs. Das mit einem ordentlichen Aufwand ausgebaute Restaurant schließt jetzt. Der Inhaber und Betreiber Mohamed Charara teilt seinen Gästen mit: „Liebe Gäste, Freunde und Unterstützer, nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, mein Restaurant zum 31.10.2025 zu schließen.“

Mohamed Charara Foto: Lotta Hosenfeld

Mohamed Charara steht 2023 in seinem Restaurant.

Als Grund gibt er eine immer schwierigere Personalsituation und persönliche Gründe an. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, schreibt Charara. Das geht aus einer Veröffentlichung der Webseite „Bergische Wirtschaft“, der offiziellen Publikation der IHK Wuppertal–Solingen–Remscheid, hervor. Zum „Leverkusener Anzeiger“ sagte er, er habe sieben Firmen und der Bahnhof brauche einen eigenen Geschäftsführer, der sich intensiv um das Restaurant kümmern könne.

Grund der Schließung: Personalprobleme

Ihm sind die Personalprobleme offenbar über den Kopf gewachsen: Seit Corona sei es viel schwieriger geworden, auf Mitarbeiter könne man sich nicht mehr verlassen, sagt er. Charara will seine Restauration an der Balkantrasse verkaufen, das Geschäft an jemanden mit Inventar zu verpachten, lehnt er ab: „Wenn jemand das Inventar kauft und das Restaurant selbst führt, dann geht das.“ Das Restaurant hat 120 Plätze, der Biergarten 500. Möglicherweise steht der Bahnhof demnächst leer.

2014 hatte Charara den Bahnhof gekauft und das Gebäude innerhalb von zwei Jahren restauriert. Der Fachwerk- Ziegelbau steht unter Denkmalschutz und die Restaurierung des lange als Eisenbahn-Rumpelkammer verkommenen Bahnhofs soll viel teurer gewesen sein als geplant. Aus Sicht der Burscheider hat sich die Sache aber gelohnt, denn sowohl der Biergarten entlang der Balkanstrecke als auch das Restaurant haben Charme.

Der 54-jährige Charara ist ein ziemlich bunter Vogel in der Geschäftswelt. Er sagt, er besitze sieben Firmen: Eine für Klebefolien, eine für Werbemittel, ein Getränkegroßhandel, eine Immobilienfirma, eine Promotion-Agentur, weitere Beteiligungen und das Restaurant Alter Burscheider Bahnhof. Im Netz findet man noch mehr Branchen, in denen er beteiligt ist, etwa Outdoor und Fahrraddinge.

Charara war Leichtathlet, ein 200-Meter-Sprinter, später sei er als Bobfahrer in Unterhaching und in Winterberg tätig gewesen. Unvergessen ist in Leverkusen der Versuch, als er 2008 den Vorsitz im TSV Bayer 04 übernehmen wollte, was in dem Sportverein mit den eingespielten Strukturen kurz viel Staub aufwirbelte und für erhebliche Aufregung gesorgt hatte. Charara zog in letzter Minute seine Kandidatur zurück. „Die hätten mich besser damals genommen, dann hätten sie heute mehr Erfolg“, sagt er, „ich wollte, dass der TSV autark werden soll, von Bayer loskommt“.