Noch vor den Sommerferien will die Stadt-Tochter Levi einen weiteren Mieter im „Corner 82“ begrüßen.
City Wiesdorf KaufhofDritter Mietvertrag für alten Leverkusener Kaufhof in Sicht

Komplett leer ist das Erdgeschoss des früheren Kaufhof. Für die prinzipiell beste Fläche gibt es noch keinen Mieter, aber Interessenten.
Copyright: Thomas Käding
Im ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude, das mittlerweile „Corner 82“ heißt, gibt es Bewegung. „Wir sind in sehr intensiven Verhandlungen“, erklärt Katrin Rehse, Sprecherin der Leverkusener Immobiliengesellschaft (Levi). Konkret geht es um einen weiteren Ankermieter, der einen großen Teil des Untergeschosses besetzen soll. „Wir hoffen darauf, den Mietvertrag vor den Sommerferien unterschreiben zu können“, erklärt Rehse. Wer zur weiteren Belebung der größten Kaufhaus-Immobilie in der Wiesdorfer City beitragen wird, verrät Rehse nicht. Nicht einmal die Branche. Sie verweist auf eine Verschwiegenheitserklärung.

Einen Teil der ersten Etage wird der Sportartikel-Händler Decathlon bespielen.
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Rückblick: Nach der Insolvenz von Galeria Kaufhof übernahm die Stadt in Gestalt der ehemaligen Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort – heute firmiert sie unter Levi – die Immobilie in der Wiesdorfer Fußgängerzone. Mehr als zehn Millionen Euro wurden dafür lockergemacht. Zu dem Zeitpunkt gab es noch einen gültigen Mietvertrag mit der Modekette „Aachener“, die im Erdgeschoss ihre Waren präsentierte. Das war der Grund, warum die Stadt-Tochter zunächst für die beiden oberen Stockwerke nach neuen Mietern suchte. Dann kam auch für „Aachener“ das Aus, wegen Insolvenz. Also musste auch für die prinzipiell attraktivste Fläche im Erdgeschoss ein Nachmieter gesucht werden.

Für das problematische Untergeschoss ist ein Mieter gefunden.
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So erkläre sich die Reihenfolge der Vermietungen, sagt Rehse. Tatsächlich sei das Sahnestück ja der Platz im Erdgeschoss und würde unter normalen Umstände zuerst vermietet. Und an diesem Platz gebe es auch „reges Interesse“, betont sie. Derzeit würden viele Gespräche geführt. Das Erdgeschoss müsse aber nicht zwangsläufig an nur einen großen Mieter gehen. Hier könne man auch mehrere Geschäfte unterbringen.
Leverkusen: Bis Ende des Jahres soll alles vermietet sein
Fest steht bereits seit Winter, dass Decathlon ins „Corner 82“ einziehen wird. Die Sportartikelkette wird aber nicht die komplette erste Etage des früheren Kaufhof bespielen. Erschlossen wird Decathlon vor allem über die neue Treppe und den Aufzug, die an der großen Terrasse am Wiesdorfer Platz liegen. Das bedeutet: Der Zugang von der Schrägstraße aus könnte von einem weiteren Mieter der ersten Etage genutzt werden. Wie die Wege im Gebäude geführt werden, wenn es erst einmal etagenweise genutzt ist, werde noch ausgetüftelt, so Rehse bei einem Ortstermin am Freitag.
Klar ist, dass in die Etage über Decathlon das Fitnessstudio „FitX“ ziehen wird. Ziel von Levi sei es, „bis Ende des Jahres 92 Prozent aller Flächen vermietet zu haben“, sagt Rehse. Für die Stadtentwicklungstochter gilt das quasi als komplett vermietet, da sich immer etwas an der Fläche ändert, zum Beispiel für neue Zuwegungen.
Zurzeit wird das Gebäude saniert und entkernt. „Bei den Arbeiten ist man schon sehr weit fortgeschritten“, erläutert Rehse. Tatsächlich ist längst jegliches Mobiliar aus dem Gebäude verschwunden; Wände, Böden und Decken sind bis auf den Beton entkleidet. Ein paar Entwässerungsleitungen hängen noch an der Decke. Und das Rohrsystem für die Sprinkleranlage. Die Rolltreppen stehen noch in der Mitte des früheren Kaufhauses. Aber sie werden künftig für die Erschließung keine Rolle mehr spielen: „Es ist ja nicht geplant, dass sich Kunden zwischen den Etagen bewegen“, so Rehse.
Beim Umbau kämen immer wieder Themen auf, mit denen man nicht gerechnet habe, so die Sprecherin. Ein Beispiel seien die Lastenaufzüge. Durch die Arbeiten setzten sich Steinchen in die Spalten; die müsse man entfernen, bevor die Aufzüge wieder in Betrieb gehen können. In Kaufhof-Zeiten mussten vor allem Garderobenständer und Ware durch den Bau transportiert werden. Künftig könnte es andere Anforderungen geben, und das führe zu Verzögerungen beim Umbau. Aber das Ziel steht.