„Auf sich und seine Liebsten konzentrieren“So reagieren die Leverkusener auf Corona

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Buch dpa

Endlich mal wieder mehr lesen, mehr Zeit zu Hause muss nicht immer schlimm sein, finden viele Leverkusener. (Symbolbild)

  • Entspannt, verärgert, verständnisvoll: Wir haben Reaktionen von Leverkusenern gesammelt.
  • Man sieht: Es muss nicht immer alles schlecht sein.
  • Doch es gibt nach wie vor viel Kritik: An so mancher Schule gibt es nicht mal Seife zum Händewaschen.

Leverkusen – Seit Anfang der Woche bestimmt das Coronavirus das öffentliche Leben in Leverkusen. Mittlerweile ist der dritte Infektionsfall bekannt geworden. Wir wollten wissen, wie die Bürger damit umgehen. Was machen sie anders?

Die Reaktion: Meist nehmen sich die Bürger doch zurück und reduzieren ihre Aktivitäten. Viele haben Verständnis und finden ein gesundes Mittelmaß, wie Ellen Petrelli uns auf Facebook schreibt: „Man sollte das Ganze nicht auf die leichte Schulter nehmen, Panikmache ist allerdings auch nicht unbedingt angesagt.“ Was man merkt, ist, dass die Leverkusener verstärkt versuchen, größere Menschenansammlungen zu vermeiden. „Ich bin froh, nicht mit dem ÖPNV fahren zu müssen“, räumt unser Leser Christian Sill ein. Und viele berichten davon, dass sie nur schnell das Nötigste im Supermarkt kaufen oder zu Zeiten, wo noch nicht viel los ist.

Mehr Zeit

Auf einmal haben die Leverkusener durch die veränderte Tagesstruktur mehr Zeit. Charlotte Löchel stellt auf Facebook fest: „Wir haben mehr Zeit zum Lesen und Kochen.“ Und auch unser Leser Norbert Löffler ist nun mehr daheim. Der Wiesdorfer schreibt uns: „Nun kann ich mich endlich wieder auf mein Hobby konzentrieren, ich schreibe sehr viel und denke in Ruhe über dies und das nach. Aber ich mache auch Spaziergänge.“ Leserin Valeska Gollan geht ebenfalls spazieren – mit ihrem Hund, und macht es sich dann „zu Hause schön gemütlich“. Sie schreibt: „Was im Moment nicht dringend erledigt werden muss, wird bis auf Weiteres verschoben. Es gibt Schlimmeres, als sich mal auf sich und seine Liebsten zu konzentrieren. Und wenn es hilft, die Älteren und bereits angeschlagenen Menschen zu schützen, bin ich gerne dazu bereit.“

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Andere stören sich hingegen mehr an den Einschränkungen, die es nun sukzessive gibt: „Ich merke, wie mich Corona in meiner Freiheit einschränkt, zum Beispiel Veranstaltungen wie Konzerte eben nicht mehr einfach besuchen zu können“, ärgert sich Bettina Künzel und sagt offen: „Das stört mich sehr, ich fühle mich total eingeschränkt.“ Aber die Leverkusenerin findet es „sehr verständlich und richtig so“. Da werde einem bewusst, welch großes Glück man hat, sein Leben in Deutschland (sonst) in völliger Freiheit führen zu dürfen, bekennt sie.

Viel Hygiene

Viel Händewaschen und auf Hygiene achten: Das hat sich mittlerweile zur Genüge herumgesprochen. Doch offenbar ist es nicht überall möglich. Eventmanagerin Susanne Kämmerling beschwert sich: „Privat sorge ich mich viel mehr um unseren Sohn, der die Gesamtschule Leverkusen Schlebusch besucht. Leider ist es bis zum heutigen Tag NICHT möglich, dass es im Klassenzimmer Seife gibt, in den Schultoiletten ist bereits vor dem Mittag die Handtuchrolle leer, von Seife ganz zu schweigen.“ Sie kritisiert: „Es ist ein Armutszeugnis des Schulverwaltungsamtes, dass nicht einmal zum jetzigen Zeitpunkt für Abhilfe geschaffen wird. Mein Sohn nimmt nun täglich Seife und Handtuch von zuhause mit.“

Doch es gibt auch Menschen, die sich nicht beirren lassen: „Ich lasse mich nicht von der Corona-Hysterie sowie auch nicht von Grippe beeinflussen“, schreibt uns weiter auf Facebook eine Nutzerin.

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