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Aktion in der Bay-ArenaEin Organspende-Tattoo im Leverkusener Fußballstadion

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Annika Scalett kam, um sich tätowieren zu lassen, hinter hier die Organisatoren: Maximilian Porschen (l), Michelle Rieck und Tobias Klein von der Nordkurve, Leonie Stirn und Mohamed Abdallah

Annika Scalett kam, um sich tätowieren zu lassen, hinter hier die Organisatoren: Maximilian Porschen (l), Michelle Rieck und Tobias Klein von der Nordkurve, Leonie Stirn und Mohamed Abdallah

Die Bay-Arena wurde zum Tattoo-Studio für den guten Zweck.

Am Montag hat sich ein Bereich der Bay-Arena in ein temporäres Tattoo-Studio verwandelt. Aber nicht, um Profifußballer mit der in der Branche weit verbreiteten Hautbemalung zu versorgen. Vielmehr ging es um einen guten Zweck: Im Rahmen der aktuell laufenden „Gesundheitswochen“ hat Bayer 04 gemeinsam mit der Fanvereinigung „Nordkurve karitativ“ und dem Verein „Junge Helden e. V.“ dazu eingeladen, sich kostenlos das Organspende-Symbol tätowieren zu lassen. 

Die Tattoo-Aktion war Teil der Bayer 04-Gesundheitswochen, die vom 20. Oktober bis 10. November laufen. Unter dem Motto „Entscheidend ist die Entscheidung“ sollen sie das Bewusstsein für gesundheitliche Themen stärken. Neben der Organspende stehen auch Ernährung, Erste Hilfe und Prävention im Fokus.

Die Nordkurve karitativ hat schon häufiger Gesundheitsthemen gewidmet, etwa zum Thema Blutkrebs eine Registrierungsaktion mit der DKMS durchgeführt. Organspende sei in der Organisation auch schon Thema gewesen, deswegen habe sich die Nordkurve der Aktion von Bayer 04 gerne angeschlossen. „Wir wollten dem Thema durch den Fußball eine Bühne geben“, erklärt Tobias Klein. „Viele Fans tragen unsere Aktionen mit, weil sie merken, dass es um etwas geht, das jeden von uns betreffen kann“, so Klein. Durch die Zusammenarbeit mit Bayer 04 und der Gesundheitsinitiative wolle man noch mehr Menschen erreichen und Berührungsängste abbauen.

Viele Vorurteile bei gesundheitlichen Themen

Die Verantwortlichen der Nordkurve erleben immer wieder, dass Themen wie Organspende oder Blutkrebs für viele Menschen mit Unsicherheiten verbunden sind. „Es gibt immer noch viele Vorurteile oder Ängste“, sagt Klein. „Wenn wir mit solchen Aktionen dazu beitragen können, aufzuklären und ins Gespräch zu kommen, dann ist das genau das, was wir wollen.“

Das Tattoo-Studio Farbgefühl aus Kerpen war für die Umsetzung in der Bay-Arena verantwortlich. Für die Inhaber Mohamed Abdallah und Maximilian Porschen war die Teilnahme schnell beschlossen – auch, weil sie im Vorjahr bereits bei einer ähnlichen Aktion mit Bayer 04 zusammengearbeitet hatten.

Tätowierte Wade

Auf welche Körperstelle das Organspende-Tattoo kommt, konnte jeder selbst entscheiden.

„Wir alle haben Familie und Freunde, die vielleicht irgendwann selbst auf eine Organspende angewiesen sein könnten“, sagt Porschen. „Mit unserer Arbeit wollen wir Aufmerksamkeit schaffen – und wenn sich am Ende auch nur eine Person registrieren lässt, hat sich die Aktion schon gelohnt.“

Für die Tattoo-Künstler war es ein ungewöhnlicher, aber emotionaler Arbeitstag: „Es war schön zu sehen, wie viele Menschen sich bewusst entschieden haben, dieses Zeichen zu tragen“, so Abdallah. Die vom Verein vorab zur Buchung freigegebenen 30 Plätze waren komplett ausgebucht. 

Gesundheitswochen mit vielen Aktionen

„Mit den Gesundheitswochen wollen wir Projekten mehr Sichtbarkeit geben, die das ganze Jahr über laufen“, erklärt Leonie Stirn aus der Nachhaltigkeitsabteilung von Bayer 04. Dazu gehören Workshops zu Ernährung und Resilienz, ein Diabetes-Camp und Programme wie Fußballfans im Training.

Auch abseits der Bay-Arena gibt es Aktionen: So wurden etwa Obstkörbe an Jugendzentren in Leverkusen und Langenfeld verteilt, um das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu fördern. „Gesundheit betrifft uns alle“, sagt Stirn. „Wenn wir mit solchen Projekten Anreize schaffen, sich bewusster mit diesen Themen auseinanderzusetzen, ist das genau das Ziel.“