Energie sparenHell muss nicht teuer sein

Lesezeit 2 Minuten
Britta Demmer vom Naturgut, Bernhard Pilch von der Verbraucherzentrale und Jochen Schäfer von Licht.Lev (von links).

Britta Demmer vom Naturgut, Bernhard Pilch von der Verbraucherzentrale und Jochen Schäfer von Licht.Lev (von links).

Leverkusen – Wie man mit der richtigen Beleuchtung nicht nur Energie, sondern auch Geld sparen kann, darum ging es am Naturgut Ophoven. Leiter Hans-Martin Kochanek zeigte mit Jochen Schäfer, Energieexperte von Licht.Lev und Bernhard Pilch von der Verbraucherzentrale Leverkusen Alternativen auf, wie auch Geschäfte umrüsten können.

„Stromfresser wie Leuchtstoffröhren und Halogenstrahler sollten schnellstens vom Markt verschwinden“, geißelte Kochanek die „unnötige Energieverschwendung“. Energiesparende Lampen wie LEDs hätten eine positive Bilanz, denn dem etwas höheren Herstellungs- und Entsorgungsaufwand stehe eine viel effizientere Umwandlung von Energie in Licht entgegen, so Bernhard Pilch von der Verbraucherzentrale Leverkusen. „Eine 60-Watt-Glühbirne hat eine Leuchtkraft von ungefähr 600 Lumen. Eine LED Lampe, die 600 Lumen erzeugt, verbraucht dagegen nur acht Watt, also weniger als ein Sechstel.“

Rund zehn Prozent des Stromverbrauchs werden nach der Verbraucherzentrale NRW in einem durchschnittlichen Haushalt durch die Beleuchtung verursacht. Da gäbe es großes Einsparpotenzial durch effiziente Technik. Das sei nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt, so Pilch.

Ein Drittel für Beleuchtung

Bei Unternehmen sei der Gewinn besonders groß. Ladenlokale, große Supermärkte oder Parkhäuser werden oft 24 Stunden beleuchtet. „Der Anteil der Beleuchtungskosten an den Stromkosten im Handel oder Handwerk ist mit knapp 30 Prozent besonders hoch“, erklärte Energieexperte Jochen Schäfer. Investitionen in eine neue LED-Beleuchtung amortisierten somit schnell. Bei angenommenen acht Betriebsstunden pro Tag meist schon im zweiten Jahr. „Bis zu 70 Prozent Energieersparnis sind derzeit aufgrund des geringeren Verbrauchs und der langen Lebensdauer realistisch“, rechnete Schäfer vor und präsentierte eine Beispielrechnung für ein 100 Quadratmeter großes Ladenlokal.

„Wenn das Geschäft etwa 30 Leuchten hat, verbraucht es pro Jahr mit alter Beleuchtung etwa 8000 Kilowattstunden. Das kostet nach heutigen Strompreisen circa 2000 Euro“, so Schäfer. Nach einer Umrüstung auf LED-Beleuchtung würden sich die Kilowattstunden auf 3000 Einheiten im Jahr reduzieren und die Stromkosten auf 800 Euro. Weiterer Vorteil der LEDs: Hier wird auf das in Energiesparlampen eingesetzte Quecksilber verzichtet, berichten die Lichtexperten. Rüsten Geschäfte oder Unternehmen ihre Außenbeleuchtung um, sollten sie darauf achten, warm-weißes LED-Licht zu nutzen – mit wenig Blauanteil – um Insekten zu schützen und die Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten, erklärt Hans-Martin Kochanek.

Seit 2007 organisieren das Naturgut, der Nabu und der BUND eine Informations- und Öffentlichkeitskampagne „Klimaschutz - jeder jeden Tag“ mit Aktionen und Veranstaltungen mit vielen Tipps und Anregungen für das tägliche Leben.

KStA abonnieren