Fake-ProfilLeverkusener gibt sich im Netz als Frau aus - Polizei stürmt Wohnung

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Polizei und Ordnungsamt Leverkusen. Symbolbild.

Leverkusen – „Öffnen Sie die Tür!“, habe die Polizei mehrfach gerufen, das sagen Nachbarn. Dann kam es zum Zugriff in dem Mehrfamilienhaus in der Wiesdorfer Altstadt. Rettungssanitäter nebst Notarzt waren in die Aktion eingebunden. Sie wurden auch gebraucht, denn später trugen Sanitäter auf einer Trage einen Mann aus dem Haus, dem man ansah, dass es dort zuvor erheblich Ärger gegeben hatte.

Die Kaiserstraße in Wiesdorf hatten die Beamten zuvor gesperrt, das war um kurz nach 18 Uhr am Sonntag. „In dem Haus muss es schwer zur Sache gegangen sein“, sagt ein Nachbar, der von einer großen Polizeiaktion berichtet. Auf der Straße stand ein Mann, dem ein Sanitäter die Augen ausspülte. Er hatte eine Wolke Pfefferspray abbekommen, wie die Polizei auf Nachfrage erklärt.

Ein Problem soll zwischen den beiden augenscheinlich verletzten Männern entstanden sein. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 55-Jährigen eingeleitet, der auf der Trage hinausgetragen wurde.

Er soll sich laut Angaben der Polizei im Internet auf einer einschlägigen Plattform als Frau ausgegeben haben. Der an den Augen Verletzte soll sich aufgrund der Kontaktanzeige mit der vermeintlichen Frau in der Wohnung an der Kaiserstraße getroffen haben. Das Zusammentreffen endete damit, dass der Wohnungsinhaber den vermutlich enttäuschten Gast mit Pfefferspray attackierte.

Messer sofort fallen gelassen

Die hinzugerufene Polizei öffnete nach mehrmaliger erfolgloser Aufforderung gewaltsam die Wohnungstür. Danach habe der Tatverdächtige mit einem Küchenmesser herumgefuchtelt. Die Polizei teilt mit, er soll das Messer aber fallengelassen haben, als man androhte, notfalls zu schießen.

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Der 55-Jährige konnte überwältigt werden. Er wurde herausgetragen und auf der Trage fixiert. Dabei hatte er eine Beatmungsmaske über Mund und Nase und Blessuren im Gesicht. Die Polizei nahm ihn nicht fest, sondern übergab ihn der städtischen Ordnungsbehörde, die eine Zwangseinweisung zur psychiatrischen Begutachtung anordnete.

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