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Herbst in LeverkusenWarum die Rosskastanie plötzlich wieder blüht

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In Leverkusen sind an einigen Stellen Rosskastanien zu sehen, die nun im Herbst noch einmal Blüten und Blätter tragen, obwohl sie schon komplett entlaubt waren. Der Nabu und der BUND Leverkusen klären auf, wie es dazu kommen kann.

Alljährliche Rosskastanien-Miniermotten fressen die Baumart immer wieder kahl. Zusätzlich war die Trockenheit diesen Sommer Stress für Bäume. Das neue Austreiben und Blühen im Herbst werde daher oftmals als „Notblüte“ oder „Angstblüte“ bezeichnet, erklären die Naturschützer. Die Begriffe stammten von der Annahme, dass die Bäume den erlittenen Schaden zu kompensieren versuchen, indem sie noch einmal Früchte mit Samen bilden, bevor sie wegen ihrer Schäden womöglich sterben. Allerdings ist diese Theorie aus Sicht der Wissenschaft wenig haltbar.

Rosskastanie blüht so lange die Bedingungen gut sind

„Beobachtungen und Studien haben gezeigt, dass die Bäume im Jahr nach einer Angstblüte wieder sehr gut austreiben und ihnen keine Schäden anzusehen sind“, sagt Lars Dietrich, Botaniker und stellvertretender Leiter vom Naturgut Ophoven. Außerdem gäbe es keinerlei andere Anzeichen, dass es ihnen vor oder während der Herbst-Blüte besonders schlecht ginge.

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Wenn ein Baum entlaubt würde, sei es ganz normal, dass er neu austreibt, solange die Bedingungen dafür gegeben sind. Das Blühen sei vermutlich eine Begleiterscheinung des Neuaustriebs, da in den Knospen nicht nur schon die Blätter, sondern auch die Blüten angelegt seien. Der Baum könne also gar nicht anders, als zu blühen, wenn er ein zweites Mal austreibt.

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Und noch eine gute Nachricht: Auch wenn die Rosskastanie aufgrund ihrer Anfälligkeit gegenüber Streusalz und Hitze nicht der optimale Stadtbaum sei, bestehe kein Anlass zur Sorge, dass die Bäume bald absterben würden. Wer sie trotzdem unterstützen möchte, kann das Laub unter den Bäumen zusammenkehren und entsorgen, bestenfalls verbrennen. Im Laub verstecken sich die Larven der nächsten Generation von Miniermotten.