KommentarLeverkusen sollte Spielraum durch NRW-Erlass gegen Elterntaxis nutzen

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Ein Schild steht am Parkplatz eines Schulgeländes.

Ein Schild steht am Parkplatz eines Schulgeländes (Symbolbild)

Stadtrat und Politik sollten die neu geschaffene Möglichkeit für Schulstraßen schnell aufgreifen und so den Schulweg sicherer machen.

Ja, Schulausschuss und Stadtrat haben sich im vergangenen Jahr erneut mit dem Thema sicherer Schulweg beschäftigt und die Erstellung eines Gesamtkonzeptes beschlossen. Ja, der Schulausschuss hat sich damals gegen die Einrichtung von Schulstraßen – also temporär für den Kraftverkehr vor Schulen gesperrten Straßenabschnitten – ausgesprochen. Und ja, Verwaltung und Ordnungsbehörden haben auch im vergangenen Jahr einiges dafür getan, die Wege der Jungen und Mädchen insbesondere, aber nicht nur zu den Grundschulen sicherer zu machen.

Sie haben an zwei Schulen neue Hol- und Bringzonen für die Elterntaxis eingerichtet, sie haben mit Kontrollaktionen vor Schulen die Autofahrerinnen und -fahrer gemahnt, vorsichtig zu fahren, zuletzt vor wenigen Wochen mit der Aktionswoche Schulwegsicherung gleich vor mehreren Schulen. Nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler wie zum Beispiel in Lützenkirchen haben sich für die Sicherheit auf ihrem Weg in die Schule eingesetzt. 

Peter Seidel

Peter Seidel

Seit Februar 2023 stellvertretender Teamleiter in der Lokalredaktion Leverkusen des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Jahrgang 1963. Studium der Romanistik, Anglistik und Geschichte in Kiel, Mailand und Bonn. ...

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Doch ist das alles Grund genug dafür, sich im Übrigen zurückzulehnen und gemeinsam in aller Ruhe ein Gesamtkonzept bis zum Sommer 2025 (!) zum Thema zu erarbeiten? Ein Konzept, bei dem Schulstraßen auch eine Rolle spielen können? Nein, ist es nicht. Die Stadtverwaltung sollte den neuen Schwung, der in das Thema durch den Schulstraßenerlass des Landes gekommen ist, nutzen für schnellere Lösungen. Sie sollte nochmal ihren E-Mail-Eingang durchforsten, den Erlass von Verkehrsminister Oliver Krischer herausfischen und zügig Straßen vor Grundschulen identifizieren, wo sich Schulstraßen eignen, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf dem Bürgersteig zu erhöhen. 

Apropos Sicherheit auf dem Bürgersteig: Die erhöht sich auch dadurch, dass Grundschulkinder von ihren Eltern beigebracht bekommen, wie sie sich sicher auf dem Gehweg bewegen. Diese Form der Selbstbefähigung stärkt die Kinder und versetzt sie in die Lage, ihren Schulweg auch allein zu bewältigen. Worauf sie ein Recht haben. 

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