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KommentarDie Sanierung der City Leverkusen droht ein politischer Konfliktfall zu werden

2 min
Michael Molitor und Björn Krischick, Geschäftsführer der Levi

Zwei, die sich verstehen: Michael Molitor (links) und Björn Krischick, die Geschäftsführer der Levi, hier beim Architektenwettbewerb für einen neuen Bahnhof

Dass die Stadt-Tochter Levi um weitere Beschlüsse zur City C wirbt, hat Gründe. Alle sind sachfremd.

Das hat man noch nicht gesehen: Eine städtische Tochtergesellschaft umwirbt den Stadtrat. Muss das sein? Ja, in diesem Fall, in dieser Konstellation, in dieser Zeit. Denn für die Leverkusener Immobiliengesellschaft steht einiges auf dem Spiel. Die Politiker müssen Beschlüsse fassen, ohne die es nicht weitergeht mit dem Umbau der City C.

Thomas Käding

Thomas Käding

Redakteur in Leverkusen und kümmert sich dort um Wirtschaft, das politische Geschehen und alles, was sonst noch interessant ist. Studienabschluss in Politischer Wissenschaft, Sozial- und Wirtschaftsge...

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Das ist nicht einfach inmitten einer tiefgreifenden Finanzkrise, die nicht mal im Ansatz gemeistert ist. Denn auch die Preise für die fehlenden Mosaiksteine Apotheke, Schönheitssalon und City-Point sind wieder ausgesprochen hoch. Der Argwohn ist umso berechtigter, als schon im ersten Rutsch hier und da Mondpreise verlangt und gezahlt wurden. Das ist ein Problem, weil die Leverkusener Immobiliengesellschaft mit städtischem Geld hantiert.

Womit der nächste Punkt angesprochen ist: An der Kasse sitzt nicht mehr Björn Krischicks Unterstützer und Mit-Geschäftsführer bei der Levi, Michael Molitor. Sondern übergangsweise Andrea Deppe – die Baudezernentin, die schon in der Frage, wer in der Stadt Schulen schneller und billiger baut, zur natürlichen Gegnerin des Levi-Chefs geworden ist. Dieser Konflikt ist weiter dadurch befeuert worden, dass Molitor öffentlich Partei ergriffen hat für Krischick und gegen Deppe. Die Folge: ein Disziplinarverfahren für den Noch-Kämmerer, der sich schleunigst abwählen lassen will. Vorteil Deppe also.

Dass die Levi durchaus in einen politischen Konflikt hineingezogen werden kann, zeigt der Streit um die Gründung einer Schulbaugesellschaft unter ihrer Regie. Die wurde vom Stadtrat in geheimer Wahl mit einer Stimme Mehrheit beschlossen. Es ist also extrem eng. Und nichts spricht in der kurz vor der Kommunalwahl maximal aufgeheizten Atmosphäre im Rat und an der Rathausspitze dagegen, dass man bei den Grundsatzentscheidungen nicht auf die City C schaut, sondern auf die Levi und ihren Chef. Es ist also richtig und notwendig, für die Beschlüsse zu trommeln. Auch wenn es ungewöhnlich ist.