KommentarVerdi sorgt für eine böse Überraschung

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Noch am Montag warb die Werbegemeinschaft für den Offenen Sonntag am Tag zuvor. Aber der war am Freitagnachmittag auf Geheiß des Oberverwaltungsgerichts Münster abgesagt worden. 

Leverkusen – Das Spiel geht weiter, und sei der Ausnahmezustand noch so greifbar: Wieder hat Verdi einen verkaufsoffenen Sonntag zerschossen. In der City mussten die Geschäfte entgegen der Ankündigung zu bleiben. Und in knapp zwei Wochen wird es in Schlebusch genauso sein. Diesmal wenigstens mit Ansage, was freilich nicht an der Dienstleistungsgewerkschaft liegt. Sondern an den Händlern.

Dass Verdi einmal mehr die Gerichte anruft, um die nicht erwünschte Sonntagsarbeit im Einzelhandel zu torpedieren, mag der Gewerkschaftslogik entsprechen – und der Argumentation der Gerichte: Die legten vor zweieinhalb Jahren fest, dass die Geschäfte nur anlässlich eines Volksfestes öffnen dürfen, als zusätzliche Attraktion. So, wie es ursprünglich einmal war. Die Reaktion der Geschäftsleute und ihrer Vertretungen bestand aus erfundenen Festen, um ihr eigentliches Ziel zu erreichen: die Läden zu öffnen.

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Unter Corona-Bedingungen sind diese Feste aber samt und sonders abgesagt worden. Übrig blieben die offenen Geschäfte. Diese Idee der Landesregierung haben die Richter auf Betreiben der Gewerkschaft durchkreuzt. Sie kümmert es nicht, dass der Handel im Frühjahr wegen der Corona-Beschränkungen einer Belastung ausgesetzt war, die viele Geschäftsinhaber in echte Existenznot gebracht hat. Der Verlust durch die erzwungenen Schließungen ist längst nicht ausgeglichen. Jeder Bonus-Tag, an dem sie zusätzlich öffnen dürfen, ist da hilfreich, wenn nicht nötig um weiterzumachen.

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Vor dieser Situation, die auch die Jobs ihrer Klientel bedroht, verschließt Verdi die Augen. Ein Fehler.

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