Wenn das der alte Duisberg wüsste: Bayer hat die Bronzeskulpturen aus dem Japanischen Garten zu Geld gemacht. Das alleine kann man dem Konzern nicht vorwerfen, die Figuren sind ihr Eigentum und die Zeiten, in denen man solche Kunstwerke quasi schutzlos ausstellen konnte, sind vorbei.

Ralf Krieger

Redakteur in der Lokalredaktion Leverkusen. Geboren in Bensberg, Jahrgang 1965, gelernter Fotograf und Reporter. Bevor er zum „Leverkusener Anzeiger“ kam, war er einige Jahre beim „Kölner Stadt-Anzeig...

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Aber die Aktion wirft ein Schlaglicht auf Bayer und Leverkusen. Länger schon hat sich das die Stadt prägende Unternehmen von seiner alten Linie verabschiedet: Weiche Standortfaktoren, wie die Bronzen im Japanischen Garten oder die Pflege des Erbes des Bayer-Generaldirektors und Übervaters Carl Duisberg spielen kaum noch eine Rolle in der Bayer-Welt. Immerhin – der Garten und der Park, der seinen Namen trägt, wird nach wie vor sehr ordentlich gepflegt.

Was an der Sache allerdings verstört, ist, dass Bayer die Auktion vorher nicht an die große Glocke gehängt hat. Nur ein Fachpublikum hatte Kenntnis vom Ausverkauf. Nicht unwahrscheinlich ist, dass Menschen mitgesteigert hätten, um eins der alten Stücke in der Stadt zu halten oder in der Region, vielleicht im Kölner Museum für ostasiatische Kunst.

Nach Diebstählen

Bayer ließ Bronze-Skulpturen aus Japanischen Garten heimlich versteigern

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Ralf Krieger

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Entweder hat Bayer mit der heimlichen Versteigerung einfach unprofessionell gehandelt, weil so potenzielle Kunden außen vor blieben. Oder es sollte so sein; es hätte sicher Diskussionen gegeben. So sind die Kunstwerke für die Stadt für immer verloren. Was bleibt, sind Fotos und die Erinnerungen an den alten, schönen Garten.