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Konzept für eine KlimaschutzsiedlungHüscheid bleibt vorerst grün

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Für dieses Grünland in Hüscheid haben André Kleinpoppen und Michael Schäfer eine Klimaschutzsiedlung konzipiert. Sie hat keine Chance auf Verwirklichung. 

Leverkusen – Sie haben eine Firma gegründet, alles neu kalkuliert und eine Straße geplant. Trotzdem haben die in Solingen ansässigen André Kleinpoppen und Michael Schäfer von der Hüscheid GbR nichts erreicht in Leverkusen. Die von ihnen konzipierte und so bezeichnete „Klimaschutzsiedlung“ in Hüscheid wird es nicht geben. Klaus Wolf (Grüne) benannte jetzt im Bauausschuss das größte Hindernis. Das Projekt sei sicher gut gedacht – „das Problem ist die Stelle, wo Sie die Häuser hinbauen wollen.“ Die Siedlung verschiebe die Bebauungsgrenze weiter in die freie Landschaft. Und das sei nun mal nicht gewollt.

Ina Biermann-Tannenberger von der CDU führte weitere Bedenken an, die zuvor schon vom Baudezernat vorgebracht worden waren: „Uns macht die Erschließung Sorgen.“ Das habe sich auch nicht geändert, nachdem Kleinpoppen und Schäfer eine Straße geplant hatten, die auf die Burscheider Straße mündet. Im Baudezernat hatte das übrigens Zweifel daran genährt, dass sich das ganze Projekt überhaupt rechnet.

Die versuchten die beiden Entwickler zu zerstreuen. Man komme auf rund einen Grundstückspreis von knapp 400 Euro pro Quadratmeter. Das sei im Vergleich noch günstig und spreche dafür, dass die Siedlung tatsächlich gebaut werden kann. Doch das nächste Problem wäre die vertragliche Konstellation: Kleinpoppen und Schäfer verkaufen nur die Grundstücke, bauen aber die von ihnen angepriesenen Öko-Häuser mit Erdwärme und Solardach nicht. „Wir begleiten die Leute, wenn es um die KfW-Mittel geht“, erläuterte Schäfer.

Was wiederum Benedikt Rees von der Klimaliste fragen ließ: „Was muss im B-Plan festgelegt werden, damit die Leute auch so bauen, wie Sie sich das vorstellen?“ Das werde in den Grundstücks-Kaufverträgen geregelt, war Schäfers Antwort. Das aber veranlasste Baudezernentin Andrea Deppe zu einer Anmerkung: „Das ist ein schwieriges Konstrukt.“

Vorgaben sind nicht erfüllt

Dazu kommt ein Punkt, der vom Baudezernat in der Vorlage schon klar benannt worden war: „Der vom Investor verwendete Begriff Klimaschutzsiedlung ist kein geschützter Begriff und ist nicht im Sinne der Klimaschutzsiedlungen der Energieagentur NRW verwendet worden“, heißt es. Und: „Die Grundvoraussetzungen für eine Klimaschutzsiedlung NRW entsprechend des offiziellen Planungsleitfadens sind nicht erkennbar.“

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Auch diese Bedenken hatten die meisten Politiker im Kopf, als sie am Donnerstagabend zur Abstimmung schritten. Bis auf FDP und Bürgerliste lehnten alle das Konzept ab. So, wie es das Baudezernat auch vorgeschlagen hatte.