KurzporträtsDiese Kandidatinnen und Kandidaten wollen für Leverkusen in den Bundestag

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Bundestag dpa

Elf Bewerberinnen und Bewerber wollen für Leverkusen in den Bundestag einziehen.

Leverkusen – Elf Politikerinnen und Politiker bewerben sich bei der Bundestagswahl am 26. September um das Direktmandat im Wahlkreis 101 Leverkusen/Köln-Mülheim: Wir stellen alle Bewerberinnen und Bewerber in Kurzform vor.

Karl Lauterbach, SPD Der 58 Jahre alte Professor hält das Bundestagsmandat seit 16 Jahren. Im Zuge der Corona-Pandemie ist der Epidemiologe und Gesundheitsökonom extrem präsent geworden. In der vergangenen Legislaturperiode gehörte der gebürtige Dürener zu den Vizevorsitzenden der Bundestagsfraktion, bis er das Amt freiwillig abgab: Als einer der Bewerber um den Bundesvorsitz der SPD trat er dafür ein, die Große Koalition zu verlassen. Ein herausgehobenes Fraktionsamt hätte dazu im Widerspruch gestanden. In Leverkusen kämpft Lauterbach für einen langen A-1-Tunnel und gegen eine Verbreiterung der A 3. Die SPD müsse mehr Tempo machen im Kampf gegen den Klimawandel, so Lauterbach. Er selbst sei ein grundsätzlicher Verfechter einer Zusammenarbeit mit den Grünen.

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Karl Lauterbach

Serap Güler, CDU Die 41-Jährige ist derzeit Staatssekretärin für Integration im Landesministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. Sie kam als Kind türkischer Gastarbeiter in Marl zur Welt und studierte Germanistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Sie arbeitete als Referentin für den damaligen Integrationsminister Armin Laschet und gilt seither als dessen treue Unterstützerin. 2014 wurde sie stellvertretende CDU-Vorsitzende an ihrem heutigen Wohnort Köln. Dem CDU-Bundesvorstand gehört sie bereits seit 2012 an. Sie spricht sich klar gegen autoritäre Strukturen aus, kritisiert den türkischen Staatspräsidenten Erdogan und die Nominierung des früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen als CDU-Bundestagskandidaten. Sie bezeichnet sich selbst als liberale Muslimin und stellt das Schlagwort „Bildungsgerechtigkeit“ ihrer politischen Agenda voran. Ihr achter Platz auf der Landesliste gilt als bombensicher für den Einzug in den Bundestag.

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Serap Güler

Nyke Slawik, Bündnis ’90/Die Grünen Die 27-Jährige aus Opladen hat gute Chancen, die erste transidente Person im Bundestag zu werden. Mehr Vielfalt im Parlament, auch mehr Frauen, ist eine ihrer Forderungen. Slawik arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landtag in Düsseldorf und wohnt in Leverkusen. Gegen den Autobahn-Ausbau und mehr Flächenversiegelung ist sie in Leverkusen, bundesweit kämpft sie für mehr Akzeptanz von queeren Menschen, schnellen Kohleausstieg bis spätestens 2030, einen Ausbau des sozialen Wohnungsbaus und eine „bundesweit wirksame Mietpreisbremse“.

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Nyke Slawik

Cornelia Besser, FDP Die 25-Jährige ist Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen in Leverkusen und arbeitet nach ihrem International Business Studium bei einem IT-Unternehmen. Ihr Fokus liegt auf der

wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen Nationen und Kulturen: „Für mich als Deutschamerikanerin ist das nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern gelebte Realität.“ Sie plädiert für mehr Innovation in der Wirtschaft und mehr Kooperation mit den USA. Dazu fordert sie ein Digitalministerium auf Bundesebene.

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Cornelia Besser

Beate Hane-Knoll, die Linke

Die Kandidatin der Linken kommt aus dem Kreisverband Köln. Sie ist 58 Jahre alt, Krankenschwester und Betriebsrätin bei den Städtischen Kliniken in Köln. Sie engagiert sich bei der Gewerkschaft Verdi und arbeitet im Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen mit. Die Kandidatin der Linken will das „Ökologische mit dem Sozialen zusammen denken“.

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Beate Hane-Knoll

Frauke Petzold, „Die Partei“ Frauke Petzold ist Direktkandidatin der Satirepartei im Wahlkreis Leverkusen und Köln-Mülheim. Die Leverkusenerin hatte in einem Facebookvideo erklärt, sie wolle vielleicht die Autobahnbrücke abreißen und durch eine Luftbrücke ersetzen. „Ich will nicht nur die dämlichen Waffenexporte brutalstmöglich stoppen, nein, ich werde auch noch für den Weltfrieden sorgen.“ Darüber hinaus bei ihr im Programm: Bierpreisbremse und Autos, die mit Braunkohle fahren.

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Frauke Petzold

Jonathan Meier, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands Jonathan Meier arbeitet als Heilerziehungspfleger in einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung und kommt aus Leverkusen. Er kämpft für bessere Personalschlüssel, höhere Ausbildungsvergütungen und Löhne, nicht nur im sozialen Bereich. „Sozialhilfeempfänger wurden mit 150 Euro Einmalzahlung abgespeist, während TUI und andere Fluglinien mit Milliarden gerettet wurden“, kritisiert er in einem Medienbericht.

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Jonathan Meier

Jacqueline Blum, Klimaliste Der Name ist Programm: Für die 32-jährige Jacqueline Blum steht der natürlich der Klimaschutz im Mittelpunkt. „Die Politik hat die Warnungen der Wissenschaft zu den Folgen des Klimawandels ignoriert und nicht einmal ansatzweise ausreichend gehandelt“, sagt die Bürokauffrau.

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Jacqueline Blum

Christer Cremer, AfD Christer Cremer ist der 39-jährige Kandidat der Alternative für Deutschland. Er sitzt seit 2020 im Kölner Stadtrat. Der AfD Köln gehört Cremer seit Oktober 2015 an und sitzt ihr seit Juli 2017 vor. Der Unternehmensberater hatte sich bereits 2017 bei der Landtagswahl aufstellen lassen, ist aber nicht ins Parlament eingezogen.

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Christer Cremer

Stephan Heintze, Freie Wähler Der 44-jährige Bundespolizeibeamter, der auch bei einem Einsatz im Kosovo war, kandidierte bereits bei der letzten Bundestagswahl 2017, allerdings für den Kreis Kleve. Heintze rückt das Thema „Innere Sicherheit“ in den Fokus.

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Stephan Heintze

Dirk Sattelmaier, „Die Basis“ Für „Die Basis“ tritt der Kölner Rechtsanwalt Dirk Sattelmaier an. Er kritisiert die „massivsten Grundrechtseinschränkungen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland“. Die Partei wurde im vorigen Sommer im Umfeld von Protesten gegen die staatlichen Pandemie-Auflagen gegründet. Sattelmaier ist auch Vorsitzender des Vereins „Anwälte für Aufklärung e.V.“

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Dirk Sattelmaier

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