Der Angeklagte soll sein Opfer mit Tritten und Schlägen dazu gedrängt haben, ihm Bargeld auszuhändigen.
Amtsgericht LeverkusenZeuge erschien nicht – Prozess um räuberische Erpressung vertagt

Das Amtsgericht Leverkusen in Opladen (Symbolbild)
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Der Anklage der räuberischen Erpressung sah sich Viktor A. (Name geändert) am Mittwochmorgen vor dem Amtsgericht Leverkusen gegenüber. Mit Gewalt soll er am 27. Januar 2021 einen Mann gemeinsam mit einer weiteren Person dazu gedrängt haben, ihm Bargeld in Höhe von insgesamt 700 Euro auszuhändigen.
Laut Anklageschrift ging der Tat ein Streit zwischen dem mutmaßlichen Mittäter und dem mutmaßlichen Opfer in Leverkusen voraus. Der Mittäter soll einen scheinbar ausstehenden Arbeitslohn von dem Geschädigten gefordert haben, den dieser ihm offenbar schuldete. Der heute 33-jährige Angeklagte habe den Mittäter schließlich dabei unterstützt, nicht nur den noch fälligen Betrag, sondern alles vorhandene Bargeld in Höhe von 450 Euro einzutreiben. Gemeinsam sollen sie auf das Opfer eingetreten und -geschlagen haben, bevor sie mit dem Geschädigten zu einem Bankautomaten der Sparkasse Leverkusen zogen, um dort weitere 250 Euro abheben zu lassen, so lautete der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.
Ob Viktor A. tatsächlich am Geschehen beteiligt war und wie die Tat von statten ging, konnte in der Verhandlung nicht geklärt werden, zu einem Urteil kam es nicht. Zum einen äußerte sich der Angeklagte nicht zum Tatvorgang. „Ich war schlicht und einfach nicht da“, ließ er von einer Dolmetscherin übersetzen.
Zum anderen tauchte der Zeuge, ein Bekannter des Opfers, der für mehr Klarheit hätte sorgen können, gar nicht erst auf. Gegen ihn verhängte der Richter ein Ordnungsgeld in Höhe von 300 Euro. Bei der nächsten Verhandlung wird er vorgeladen. Nach rund 40 Minuten beendete der Richter die Sitzung daher ergebnislos. Neu verhandelt wird der Fall voraussichtlich am 1. März.