Nach der Berichterstattung des „Leverkusener Anzeiger“ reagiert die Stadt und will zahlreiche geschenkte Bücher prüfen lassen.
Nach BerichtStadtbibliothek Leverkusen nimmt 1400 chinesische Bücher aus dem Programm

Propagandistische Gewaltdarstellung in chinesischem Buch in der Leverkusener Stadtbibliothek
Copyright: Ralf Krieger
Die Stadt Leverkusen nimmt vorläufig knapp 1400 chinesische Bücher aus dem Programm der Stadtbibliothek und reagiert damit auf einen Bericht des „Leverkusener Anzeiger“. Die Redaktion war bei Recherchen in Kinderbüchern unter anderem auf gegen Japan gerichtete Propaganda und entsprechende Gewaltdarstellungen gestoßen.
Chinesischer Verein schenkte die Bücher 2020
Die Bücher wurden der Stadtbibliothek 2020 vom „Chinesischen Übersee-Freundschaftsverein des Shanghai-Qingpu-Distrikt“ geschenkt. Vermittelt wurde die Schenkung durch Mitglieder des „Forum Wuxi“, der die Partnerschaft zwischen Leverkusen und der chinesischen Stadt Wuxi begleitet.
Verena Mayer, stellvertretende Leiterin der Bibliothek, hatte zuletzt gesagt, die Bücher seien nach der Schenkung lediglich durchgeblättert und grob angesehen worden. Eine intensivere Prüfung erfolge jetzt, schreibt eine Sprecherin der Stadt in einer Pressemitteilung: „Sämtliche Bücher dieser umfangreichen Schenkung werden nun intensiv mit Hilfe von Übersetzer*innen geprüft. So soll ausgeschlossen werden, dass weitere Bücher mit propagandistischen Inhalten in den Regalen der Stadtbibliothek zu finden sind.“
Bücher, in denen keine Propaganda gefunden werde, sollen nach der Prüfung wieder im Angebot der Stadtbibliothek zu finden sein, schreibt die Stadt: „Denn selbstverständlich führt die Stadtbibliothek insbesondere zur Förderung des kulturellen Dialogs auch fremdsprachige Bücher, die anders als bei solchen umfangreichen Schenkungen vor Anschaffung sorgfältig und kritisch durch Lektor*innen geprüft werden.“