Galerien und Ateliers geöffnetDas erwartet Besucher der 18. Leverkusener Kunstnacht
Kunst gegen den Krieg: Ellen Loh-Bachmann und die AG Leverkusener Künstler bespielen zur Kunstnacht das Forum-Studio.
Copyright: Frank Weiffen
Leverkusen – Wenn am Freitag, 28. Oktober, die Ateliers und Galerien der Stadt einen Abend lang wieder ihre Tore öffnen, dann ist das nicht nur irgendeine, respektive die schnöde gezählt 18. Leverkusener Kunstnacht. Dann ist das in mehrfacher Hinsicht eine besondere Kunstnacht.
Es ist beispielsweise die erste, die nach den Jahren der Einschränkungen ob der Corona-Pandemie wieder vollumfänglich stattfinden kann. Es ist zudem die Kunstnacht mit den bislang meisten beteiligten Orten, Künstlerinnen, Künstlern, Vereinen, Institutionen: 60 sind es.
Kunstnacht in besonderer Zeit
„Wir wollten nach der langen Pandemiepause niemanden außen vor lassen und auf die Warteliste setzen“, sagt Anke Holgersson von der veranstaltenden Kultur-Stadt-Lev (KSL). Und: Es ist eine Kunstnacht, die in einer – leider – besonderen Zeit stattfindet.
Es herrscht schließlich nach wie vor Krieg in Europa. Vor der Haustüre. Und somit spielt das, was seit Beginn des Jahres in der Ukraine vor sich geht, durchaus eine besondere Rolle im Reigen der vielfältigen an diesem Abend gezeigten Kunst.
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Ausstellung zum Ukraine-Krieg
Dazu reicht ein Blick ins Studio des Forums. Dort stellen die Mitglieder des AG Leverkusener Künstler unter dem Titel „Kunst gegen den Krieg – Solidarität mit der Ukraine“ sowie viele befreundete internationale Kreative aus aller Welt Arbeiten aus, die sich direkt mit dem Thema beschäftigen. „Jeder möchte in dieser Situation helfen“, sagt Ellen Loh-Bachmann als Leiterin der AG. „Und wir Künstlerinnen und Künstler können das, indem wir durch unsere Arbeit diese Solidarität mit den betroffenen Menschen zeigen.“
Die Bandbreite der Motive ist dabei extrem groß. Es gibt – nahe an der Kunst zur Graphic Novel – Putin als Clown oder als Kriegsherr zu sehen. Loh-Bachmann selbst ergänzte ein Bild, das sie vor Jahren zur Annexion der Krim durch Russland gemalt hatte, mit einem neuen Bild, auf dem ukrainische Turmtrümmer aussehen wie Maschinengewehre.
„Frieden“ in 132 Sprachen
Friedel Engstenbergs „Ukraine“-Skulptur aus Stahl sieht aus wie eine zerschossene Guillotine. Auf einem großen Plakat steht das Wort „Frieden“ in 132 Sprachen der Welt, daneben liegt eine durchlöcherte Kugel, auf der auf die gleiche Weise „Freiheit“ zu lesen ist.
Derart eindringlich ist diese Schau, dass zur Eröffnung am Sonntag sogar die Generalkonsulin der Ukraine vorbeikam. Nun warten die AG-Mitglieder auf viele Besuchende in der Kunstnacht. Wer es dann nicht ins Forum schaffen sollte, kann die Bilder aber auch noch jederzeit bis zum 15. Januar anschauen – so lange ist die Ausstellung dort zu Gast.
Kunst auf Litfaßsäulen und als Pop-up-Schau
Die Kunstnacht ist dieses Mal im gesamten Stadtgebiet auch wieder öffentlich zu bewundern: Beteiligte Künstlerinnen und Künstler gestalteten rund 40 Litfaßsäulen in den Straßen und Veedeln Leverkusens mit ihren persönlichen Motiven. Weitere Besonderheiten: Für die Stadtbibliothek haben 35 Kreative eine Pop-up-Schau konzipiert.
Mit Peter Lorenz, der die Petruskirche am Stresemannplatz mit seiner Malerei bespielen wird, kehrt ein Ur-Leverkusener zurück in die Stadt: Lorenz lebt und wirkt ja seit Jahren in Berlin, sein Beitrag zur dortigen weltberühmten East-Side-Gallery ist nicht nur in seiner Heimat legendär. Odo Rumpf präsentiert seine Skulpturen aus Industrie-Fundstücken, die hierzulande unter anderem zahllose Kreisverkehre zieren, im Freudenthaler Sensenhammer.
Und die Mitglieder des Vereins zur Förderung künstlerischer Bildmedien (VFkB) – ehemals Bayer-Fotoclub – feiern pünktlich zur Kunstnacht im Erholungshaus mit der Ausstellung „Bilder Welten“ den 70. Vereinsgeburtstag.
Kunstnacht-Plan und Shuttle-Busse
Sämtliche Kunst-Orte und das gesamte Ausstellungsprogramm sind im Internet einzusehen. Zudem liegen die Kunstnacht-Pläne überall in der Stadt aus. Es werden wieder mehrere Shuttlebusse eingesetzt. Deren Fahrpläne sind dort ebenso zu finden.
www.kunstnacht-lev.de