Thomas Holtzmann geht nach 38 Jahren Arbeit bei der Diakonie in Ruhestand.
Kirchenkreis LeverkusenDiakonisches Werk hat eine neue Geschäftsführerin

Thomas Holzmann (r) übergibt die Geschäftsführung des diakonischen Werkes an Anika Overath. Mit dabei: Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten.
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Eigentlich wollte Thomas Holtzmann nur seinen Zivildienst bei der Sozialstation der Diakonie in Opladen ableisten und danach seine Ausbildung zum Ingenieur beginnen. Das ist 38 Jahre her – und Holtzmann hat das Diakonische Werk nie mehr verlassen, zuletzt hat er es als Geschäftsführer geleitet. „Mir war schon am ersten Tag klar: Ich will doch etwas mit Menschen machen“, sagt Holtzmann heute. Zum 1. November ist er in den Ruhestand eingetreten und hat den Geschäftsführerposten an Anika Overath übergeben.
„Dass eine Kollegin meine Position übernimmt, ist für mich eine große Erleichterung“, sagt Holtzmann. Die 42-Jährige hat soziale Arbeit studiert, ist gelernte Heilerziehungspflegerin und seit 2011 im Diakonischen Werk Leverkusen tätig. Seit 2019 ist sie Abteilungsleiterin unter anderem der Bereiche Integrationshilfe und Antidiskriminierungsarbeit. „Wir haben sie aber nicht genommen, weil sie nun mal gerade da war“, betont Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten. „Sondern, weil wir von ihrer Kompetenz, Zielfokussierung und dem Blick für die Menschen überzeugt sind.“ Es habe eine offene Ausschreibung für die Stelle gegeben, auf die sich eine „niedrige zweistellige Anzahl“ an Personen beworben hatten.
150 Mitarbeitende
Die Verantwortung für die Geschäftsführung und rund 150 Mitarbeitende zu übernehmen, sieht Overath nicht als Bürde an. „Als älteste von vier Geschwistern ist Verantwortung zu übernehmen für mich eine natürliche Sache“, sagt die Mutter einer Tochter. Auch wenn sie sich das nicht in jeder Organisation hätte vorstellen können. „Ich kenne den Laden hier und er liegt mir am Herzen“, betont sie. Als sie 2011 bei der Diakonie angefangen hat, habe sie zunächst keinen Arbeitsplatz gehabt und sich im ehemaligen Badezimmer eingerichtet. „Und trotzdem hatte ich zum ersten Mal das Gefühl: Das ist ein Arbeitgeber, bei dem du bis zur Rente bleiben könntest.“ Das sei auch eines ihrer wichtigsten Ziele für die neue Aufgabe: Ein sicheres und befriedigendes Arbeitsumfeld für alle Kolleginnen und Kollegen zu schaffen.
In den 38 Jahren seiner Betriebszugehörigkeit hat sich in der diakonischen Arbeit viel getan, erinnert sich Holtzmann. Von der eher zentralen Hilfe ist die Quartiersarbeit in den Fokus gerückt: „Natürlich gibt es in der Waldsiedlung ganz andere Problemstellungen als in Rheindorf Nord. Darauf müssen wir heute mehr eingehen.“ Die Bedarfe in der Stadt zu ermitteln und passgenaue Angebote auf wirtschaftlich stabile Beine zu stellen – das ist auch ein Ziel von Overath. Auch muss die Diakonie sich immer wieder an neu aufkommende Themen anpassen. Etwa, wenn junge Menschen, auf Finanz-Influencer im Internet hereinfallen. Gerade deswegen sei es auch eine gute Zeit für die Staffelübergabe, meint Holtzmann: „Ich war vieles, aber kein Stratege. Frau Overath ist eine andere Generation, sie hat andere Ideen. Das kommt jetzt genau zur richtigen Zeit.“
Das Diakonische Werk Leverkusen ist die zentrale diakonische Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinden in den Städten Burscheid, Langenfeld, Leichlingen, Leverkusen und Monheim und Teil der freien Wohlfahrtspflege. Tätigkeitsfelder sind die Jugend- und Familienhilfe, Hilfe für Menschen mit Behinderungen, des Gesundheits- und Sozialwesens sowie die Quartiersarbeit und die Migrationsberatung. (stes)

