NachhaltigkeitWie eine Grundschule in Leverkusen 5000 Blätter Papier gespart hat

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Grundschulkinder halten Druckpapier.

Jeder Deutsche verbraucht im Jahr rund 227 Kilogramm Papier, das war den Energiebeauftragten der 1. bis 4. Klasse der Schlebuscher Grundschule eindeutig zu viel.

Die Leverkusener Grundschüler haben eine Woche auf Papier verzichtet.

Die Ansage lässt keine Unklarheiten offen: „Drucken verboten, sonst gibt’s was auf die Pfoten“, steht auf einem Zettel, der auf dem mit einem orangen Tuch verdeckten Drucker in einem Klassenraum der Grundschule an der Morsbroicher Straße liegt.

Eine Woche lang verzichteten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule auf Papier und sparten so 5000 Blätter. Jeder Deutsche verbraucht im Jahr rund 227 Kilogramm Papier, das war den Energiebeauftragten der 1. bis 4. Klasse der Schlebuscher Grundschule eindeutig zu viel.

Daher riefen sie das Projekt „Eine Woche ohne Druck“ ins Leben und wurden dabei auch von ihren Lehrern und Lehrerinnen unterstützt. Der Kopierer und der Drucker wurden versperrt, es wurden Durchsagen gemacht und mit Plakaten überall auf die Aktionstage hingewiesen. In dieser Woche, die für die Jungen und Mädchen wegen des Pfingstmontags nur dreieinhalb Tage lang war, wurde schließlich anstatt mit Kopien, wie üblich auf die Arbeitshefte und Bücher zurückgegriffen.

„Drucken verboten, sonst gibt’s was auf die Pfoten“, steht auf einem Schild, das auf dem Drucker liegt.

Die Ansage ist eindeutig: „Drucken verboten, sonst gibt’s was auf die Pfoten.“

„Es hat Spaß gemacht, mal nur im Heft zu arbeiten und gelernt haben wir genauso viel“, sagte Aaron, Energiesprecher der 4a. Der 10-Jährige erklärte außerdem, dass seine Lehrer die benötigten Arbeitsblätter digital erstellt, auf der digitalen Tafel für alle sichtbar gemacht und die Kinder schließlich nur noch die Antworten in ihre ohnehin schon vorhandenen Hefte geschrieben hätten.

„Trotz der immer verbreiterten Digitalisierung wird in den Leverkusener Schulen noch sehr viel kopiert und ausgedruckt, was man vielleicht auch vermeiden könnte“, erklärte Britta Demmer vom Naturgut Ophoven. Auch Kerstin Glück, Lehrerin an der Grundschule, konnte in dieser Woche gemeinsam mit den Kindern herausfinden, dass Unterrichten auch ohne viel Kopieren und Drucken funktioniert. Dennoch merkte sie an: „Besonders beim Erstellen differenzierter Materialien für Kinder mit Förderschwerpunkten hätte man gerne mal etwas ausgedruckt, denn so lässt sich individueller auf die Bedürfnisse eingehen.“

Für die Energiesprecher der Grundschule steht eins fest: Sie wollen auch in Zukunft mehr auf ihren Papierverbrauch achten und eventuell einen papierfreien Tag in der Woche einführen. Schließlich geht es darum, seine alten Muster zu durchbrechen und sich neue Routinen aufzubauen, die auch ohne große Mengen an Papier möglich sind.


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