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Junge PolitikerNach der Schule geht es für Kerstin Nowack in den Ratssaal

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Kerstin Nowack

Leverkusen – Ein Jahr für die CDU im Stadtrat, für die 19-jährige Kerstin Nowack eine spannende Zeit. „Die erste Ratssitzung war total aufregend“, sagt sie. Als sie ihr Namensschild gesehen habe, habe sie erst so richtig realisiert, dass man für die Stadt arbeite, dass alles, was sie dort tut, Auswirkungen auf Leverkusen habe, erzählt sie. Vor ihrer ersten Sitzung hat sie noch einen großen Stapel Vorlagen erhalten, mittlerweile liest sie viel auf dem iPad. „Ich habe mich gut eingefunden“, sagt sie nach einem Jahr, sie habe auch Unterstützung bekommen von den Fraktionskolleginnen und -kollegen.

Bei größeren Themen wie der A-1-Raststätte oder der Rheinbrücke musste sie sich stärker einlesen. Negative Reaktionen auf ihr junges Alter hat sie bislang nicht erhalten. Dass sie mit 19 Jahren den Altersschnitt ganz schön senkt, ist ihr bewusst: „Es gibt ja auch Themen, die schon etwas älter sind. Wenn ich dann manchmal sehe: Das kam auf, da war ich fünf Jahre alt, da merkt man schon, dass man jung ist“, sagt sie lachend.

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Kerstin Nowack muss die Ratsarbeit nicht mit ihrem Beruf vereinbaren – sie geht noch zur Schule. Am Wirtschaftsgymnasium am Berufskolleg in Opladen macht sie nächstes Jahr ihr Abitur. Ab und an wird sie freigestellt, wenn die Ratssitzungen montags beispielsweise bereits um 13 Uhr anfangen – dann geht es direkt aus der Schule ins Rathaus. Bis jetzt habe sie Schule und Politik gut unter einen Hut gebracht: „Manchmal muss ich mich disziplinieren“, sagt sie schmunzelnd. Und es kommt auch vor, dass ihre Eltern mal sagen müssen: „Komm setz dich mal, du musst noch Mathe machen.“

Mehr direkter Kontakt

Kerstin Nowack hofft, dass der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, der durch Corona erschwert war, wieder einfacher wird. Bis dahin erreichen sie Anfragen übers Telefon, per Mail oder Social Media. Große Anträge hat sie bislang noch nicht gestellt, hat sich aber um die kleinen Sachen bemüht – und gesehen, dass auch sie Wirkung entfalten. Eine Bürgerin hat sie darauf aufmerksam gemacht, dass die Brücke am Weidenbusch Richtung Wald ausgewaschen war und eine Gefährdung für Radfahrende gewesen ist, ein Anruf bei Stadtgrün habe das Problem beseitigt.

„Die Leute sind glücklich“, freut sich Nowack und sieht sich als „Vermittler“. Jetzt geht es in den Bundestagswahlkampf, Nowack wird in Quettingen unterwegs sein, ganz klassisch mit Ständen und Flyern, aber natürlich auch online – auch als Unterstützung für die Direktkandidatin der CDU in Leverkusen, Serap Güler: „Man sieht sich und kennt sich auf jeden Fall.“