Stefan Hebbel von der CDU nutzt Social Media, Plakate und Hausbesuche in Leverkusen. Er konkurriert um das Amt des Oberbürgermeisters.
Kampf um den OB-PostenLeverkusener Herausforderer will bekannter werden

Stefan Hebbel läutet die heiße Phase des Wahlkampfs ein.
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Den CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Stefan Hebbel wollen die Wahlkämpfer in der heißen Phase des Wahlkampfs ab dem 1. August mit 280 Plakaten in der Stadt sichtbar werden lassen, sagt Hebbel. Die Vorwahlzeit liegt hinter ihm, derzeit befinde man sich noch in der „warmen Phase“, sagt er auf der Pressekonferenz. Hebbels Zeit am Donnerstag auf der eigenen Pressekonferenz, auf der er seinen Wahlkampf vorstellen will, ist knapp. Gleich muss er noch zu einem Fototermin: Seine entfernten Verwandtschaft beim Hebbel-Busunternehmen hat angeboten, hinten auf ihren Bussen Werbung für ihn zu machen: fahrende Wahlplakate.

Hebbel überall: Wahlkampfmaterial wie Brotdosen und Stifte
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Und trotzdem erst die warme Phase ist, hängen vereinzelt schon Plakate, aber nicht an städtischen Laternen, nur an privaten Zäunen. Der Bauinvestor Gernot Paeschke unterstützt Hebbel, das kann man zum Beispiel in Wiesdorf am Bauzaun seines Grundstücks am Ludwig-Erhard-Platz sehen, wo mehrere große Banner aufgehängt wurden. „Die haben wir selbst bezahlt“, darauf besteht der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz (67), der sich im Wahlkampf der CDU mit Hebbel (49) engagiert. Andere hängen in Hitdorf an Zäunen, die Paeschke gehören, eins habe man wieder abhängen müssen, das hing an einem Zaun vor einem Kinderspielplatz, der nicht privat ist.
Auf den Kanälen in den sogenannten sozialen Netzwerken läuft Hebbels Wahlkampf schon. Von einer Künstlichen Intelligenz hat er sich ein Lied singen lassen: Zwar verbindet man Hebbel bisher eher mit Karnevalsmusik (er ist Präsident der Neustadtfunken) oder Marschmusik (Als Schütze in Quettingen), das KI-Lied ist aber ein harter Rock-Song, mit einem selbst geschriebenen Text mit herkömmlichen CDU-Schlüsselwörtern: „Stefan Hebbel / für Leverkusen stark und frei / Sicherheit und Wirtschaft /für Dich und mich dabei / von Steinbüchel bis Hitdorf Hand in Hand …“ Und so weiter.

Eine Give-away für den Frauenwahlkampf
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Mit dem Lied wirbt er für seine Wahl-Stände in den Vierteln. Das läuft auf Instagram und Facebook, Tiktok werde nur minimal bespielt, sagt er. Hebbel sagt, er nehme für den Wahlkampf unbezahlten Urlaub; der Sohn des ehemaligen Oberbürgermeisters Paul Hebbel (1999 bis 2004), ist Polizeibeamter im höheren Dienst, Referent im Innenministerium, da geht das.
Die arbeitsfreie Zeit will er nutzen, um sich bekannt zu machen: An mindestens 1000 Haustüren will er schellen und sein Faltblatt hinterlassen. Die Themen in dem Blatt weichen kaum von der bekannten CDU-Linie ab: Sicherheit, Sauberkeit, Wirtschaft, Schulen, Vereine, moderne Verwaltung. Bei Mobilität heißt es, er wolle „das Auto nicht verteufeln“, bei Umweltschützern gehen bei diesem Satz die Alarmglocken an. Das Thema Wohnen fehlt ganz. Zu Umweltthemen, ob mit ihm als Oberbürgermeister vielleicht weiter Siedlungen im Grünen gebaut werden, dazu äußert sich Hebbel auf der Pressekonferenz ausweichend.
Auf seinem Faltblatt ist eine Mobilnummer angegeben. Wählt man sie, meldet sich der Kandidat selbst. Auch um die drängende Frage, wie Hebbel das Finanzloch der Stadt im Falle seiner Wahl stopfen will, drückt sich das Faltblatt. Bei der Pressekonferenz sagte er: Die Verwaltung effizienter machen und ab sofort keine neuen Stellen mehr einrichten. „Aber niemand in der Verwaltung soll Angst vor Entlassung haben“, sagt er eilig. Wo er sich da vom amtierenden Oberbürgermeister unterscheidet? Der wolle ja noch weiter Personal einstellen, sagt Hebbel. Auch laufende Projekte, wie die geplante Feuerwache, müsse man wohl oder übel wegen der Geldnot noch einmal prüfen.