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Eine Praline für LeverkusenDie „Leverküsschen“ gibt es mit Alkohol und ohne

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Leckerei in Kussmund-Form: Konditormeister Stefan Willeke bei der Zubereitung der „Leverküsschen“.

Leverkusen – Stefan Willeke sitzt am Tisch der kleinen Betriebsküche. Aus der Backstube nebenan duftet es herüber. Sein weißes Hemd ist voller dicker Schokoflecken und Teigschlieren. Und gleich neben ihm auf der Arbeitsplatte liegen – noch in Kartons, aber bereit fürs Auspacken – jene Leckereien, auf die in der Stadt sehr viele Menschen sehr sehnsüchtig warten. Und die er schon hat.

Da ist es denn auch nicht verwunderlich, dass man dem Leverkusener Bäcker- und Konditormeister sogar mit Maske auf Mund und Nase Zufriedenheit und Vorfreude ansieht. Am kommenden Samstag, am 5. Februar, ist es nämlich soweit. Dann ist „Leverküsschen“-Tag. Dann ist der Tag gekommen, an dem die erste offizielle Praline der Stadt in den Verkauf geht und gefuttert werden kann.

Ausgiebige Verköstigungen

„Ich bin gespannt, was die Leute sagen werden“, sagt wiederum Stefan Willeke – obwohl er sich eigentlich schon sicher ist, was sie sagen werden. Zum Beispiel: „Lecker!“ Oder: „Himmel! Von denen brauche ich noch eine!“ Oder: „Das Warten hat sich gelohnt!“

Soll heißen: Schiefgehen kann nichts. Bevor die „Leverküsschen“ überhaupt hergestellt wurden, gab es schließlich ein paar ausgiebige Verköstigungen und Schnabulier-Sitzungen im Zeichen der Praline: Per Probier-Team auf dem Wiesdorfer Weihnachtsmarkt. Per Zoom-Konferenz, an der neben den Moderatorinnen und Moderatoren des Senders „Radio Leverkusen“, aus dessen Hause die Idee zur Praline überhaupt stammt, auch einer wie Ex-Bayer-04-Star Stefan Kießling mit Begeisterung teilnahm.

Und natürlich in der Backstube Willeke – mit dem Chef und allen, die hier an der Lützenkirchener Straße 175 arbeiten und weitere fünf Filialen in der Stadt beliefern.

Mandelnougat, Marzipan und Co.

Nach allen Durchgängen stand fest: Das „Leverküsschen“ in der alkoholfreien Variante wird unter einem Mantel von dunkler Schokolade Mandelnougat, Pistazie, Apfel und Meersalz als Zutaten enthalten. Die Praline mit Alkohol besteht – ebenfalls unter dunkler Schokolade – aus Marzipan, Apfel, Calvados und Vanille.

Was beiden Typen gleich ist: Die Rezepturen wurden von Leverkusenerinnen und Leverkusenern vorgeschlagen. Und sie kommen in einer Kussmundform daher. Natürlich. „Leverküsschen“ eben. Zudem steht ja bald der Valentinstag an.

Tücken des Handwerks

Und: Diese Form war anfangs durchaus eine Herausforderung für Stefan Willeke, denn: „Die Vertiefung zwischen den Lippen führte zunächst mal dazu, dass die Schokoladenglasur an dieser Stelle dünner war, brach und die Innereien der Praline austraten“, gibt er Einblick in die eine oder andere Tücke seines Handwerkes. Dieses Problem indes wurde recht schnell behoben. Und somit kann es jetzt losgehen.

Zunächst stehen in jeder der sechs Filialen zweimal 25 Packungen à sechs Pralinen in der Variante mit oder ohne Alkohol bereit. Jede Packung koste 9,95 Euro. Und: Es gibt nicht nur schon Kundinnen und Kunden, die dieser Tage bereits nach dem „Leverküsschen“ fragen, wie Stefan Willeke sagt. Mehr noch: „Wir haben sogar schon Vorbestellungen – unter anderem aus Berlin.“

Leverkusen als Vorreiterstadt

Dort und anderswo gibt es seines Erachtens nach noch keine Praline für die Stadt. In Köln gebe es zwar den Dom-Spekulatius – und den Dom überhaupt auf mancher Leckerei. In Düsseldorf wiederum sei der Radschläger das Motiv schlechthin. Aber das seien – eben – nur Motive. Keine Stadtspezialitäten wie das „Leverküsschen“.