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Leverkusen als VorreiterProjektentwickler planen nachhaltiges Bürogebäude in Manfort

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Er sieht Leverkusen als Vorreiter: Klaus Kugelmann bei der Präsentation der Pläne seiner Grüner Bogen GmbH.

Leverkusen – Das Areal ist idyllisch: In Manfort, direkt am Dhünnbogen mit Wiesen und Bäumen hin zum Wasser. Und auch wenn hier bald ein Neubau entsteht, ein Bürogebäude, soll sich an dieser Idylle in Zukunft nicht viel ändern, denn: Es wird ein Bau der Sparte „nachhaltige Architektur“. Was sich zunächst so sperrig anhört, bedeutet salopp gesagt nichts anderes als: Auf die grüne Wiese mitten in Leverkusen kommt ein Holzhaus. Nur eines, das ein wenig moderner ist und mehr hermacht als ein herkömmliches.

Das Projekt, das für die Stadt Vorbildcharakter hat, wird von Klaus Kugelmann und dessen Team entwickelt. Kugelmann ist Diplom-Ingenieur und Mitglied der Grüner Bogen GmbH. Und er kommt ins Schwärmen: „Im ersten Bauabschnitt entsteht hier ein Gebäude mit einer Nettofläche von 1500 Quadratmetern und Räumlichkeiten für 45 Arbeitsplätze.“ Der Bauantrag sei gestellt. Ende des Jahres, „spätestens Anfang 2022“, solle es losgehen. Ende 2022 könne dann alles bezugsfertig sein. Und: In einem zweiten Bauabschnitt, der noch Zukunftsmusik ist, könne die gleiche Fläche noch einmal bereitgestellt werden.

Photovoltaik auf dem Dach

Das Bürogebäude - entworfen von den Mitarbeitern eines hiesigen Architekturbüros -  wird nach Aussage von Kugelmann komplett aus Holz bestehen: Innen eine Schicht für die Statik, dann eine Dämmschicht, schließlich die Außenfassade. Das Dach soll komplett – über 300 Quadratmeter – mit Photovoltaik-Zellen bestückt werden. Es wird kaum versiegelte Flächen geben. Die Sicht auf den grünen Dhünnbogen bleibt trotz des Baus bestehen. Und überhaupt sei das Ziel „ein Gebäude, das sich zu 100 Prozent mit eigener Energie versorgt“, im besten Falle sogar noch überschüssige Energie produziere, die dann abgegeben werden könne. CO2 -Ausstoß: null. Verwendung fossiler Brennstoffe: null. Kurzum: „Es hat das Zeug, zu einem Vorreiter für Leverkusen zu werden“, sagt Kugelmann.

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Und sein Optimismus kommt offenbar nicht von ungefähr: Einen Mieter gibt es bereits – es ist eine Firma für digitale Technik, die bislang noch ein paar hundert Meter weiter im nahen Gewerbegebiet untergebracht ist. „Sie waren dort sofort begeistert von unserem Projekt.“ Und auch für einen zweiten Bauabschnitt gebe es schon Interessenten. „Vor allem Firmen aus Köln“, sagt Kugelmann. Was zeige: „Leverkusen hat das Potenzial für derlei klimaneutrale Projekte. Es ist zwischen den Metropolen Köln und Düsseldorf ein echtes Filetstück .“ Zumal gerade das Areal am Dhünnbogen den Vorzug habe, dass es über den Bahnhof Schlebusch sehr gut an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) angebunden sei. „Entsprechend wollen die Verantwortlichen der Mietfirma auch nur wenige Parkplätze haben: Sie setzen auf den ÖPNV sowie auf Mitarbeitende, die mit dem Fahrrad kommen.“ Und für diejenigen, die dennoch aufs Auto angewiesen seien, solle eine limitierte Anzahl Firmenwagen zur Verfügung gestellt werden. Kosten wird der Bau rund drei Millionen Euro – finanziert durch Bundesmittel, Eigenmitteln und eine Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL). Zuständig für den Bau sind zwei Firmen aus Kaiserslautern. Das sei dann zwar keine regionale Lösung, sagt Kugelmann. „Aber es sind Spezialfirmen, die mit dieser Bauweise Erfahrung haben.“ Sprich: Es sei nach Ansicht des Grüner-Bogen-Teams schlichtweg die optimale Lösung für dieses Projekt.