Oberbürgermeister Hebbel erklärt auf der Zonta-Bank, welche Verantwortung Stadtgesellschaft und Politik im Umgang mit Gewalt an Frauen tragen.
Leverkusens OB Hebbel im Gespräch„Frauen werden im häuslichen Umfeld Opfer von Gewalt“

Oberbürgermeister Stefan Hebbel sitzt auf der Zonta-Bank in Opladen und spricht über die Gleichstellung von Frau und Mann.
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„Gewalt gegen Frauen ist kein privates Problem“ – das macht Oberbürgermeister Stefan Hebbel bei dem Interview auf der Zonta-Bank anlässlich des internationalen Tags zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen deutlich. Auch in Leverkusen ist die Aktualität und das Ausmaß des Themas geschlechtsspezifische Gewalt sehr sichtbar: 1500 Frauen suchten im vergangenen Jahr Frauennotruf, Frauenhaus oder Frauenberatungsstelle im Stadtgebiet auf.
In Leverkusen gebe es ein gut vernetztes Hilfesystem, betont Stefan Hebbel. Immerhin befassen sich am „Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen in Leverkusen“ Fachleute verschiedener Institutionen mit dem Thema. Im öffentlichen Bereich möchte Hebbel zwar unter anderem für gute Beleuchtung sorgen, damit sich alle Bürgerinnen und Bürger sicher fühlen. Gleichzeitig stellt er aber klar, dass Gewalttaten gegen Frauen seiner Erfahrung nach nur selten an solchen Orten passieren.
„Frauen sind, werfen wir einen Blick auf die polizeiliche Kriminalstatistik, vor allem in ihrem nahen und häuslichen Umfeld von Gewalt durch Männer betroffen. In den meisten Fällen sind das die Partner oder Ex-Partner und zu den Gewalttaten kommt es häufig, wenn Frauen sich trennen“, so der ausgebildete Kriminalbeamte.
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Leverkusen: Einrichtungen sollen auch weiterhin städtische Zuschüsse erhalten
Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass sich die Gesellschaft der Verantwortung entziehen kann. Hebbel sieht auch die Stadt in der Pflicht. Das Thema Gewalt gegen Frauen sei „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns gemeinsam stellen müssen und ich gehe davon aus, dass das der Rat der Stadt Leverkusen ebenso sieht“, so der 49-Jährige. Er verspricht, sich als Oberbürgermeister dafür einsetzen zu wollen, „dass diese dringend notwendigen Einrichtungen auch weiterhin die Förderung durch städtische Zuschüsse erhalten“ – trotz Haushaltskrise.
Immerhin ist ihm bewusst, dass die Fördermittel des Landes nicht ausreichend sind und die Einrichtungen einen erheblichen Eigenanteil – von meist 15 Prozent – beisteuern müssen. Abschließend betont Stefan Hebbel, es sei ihm ein großes Anliegen, dass Gewalt gegen Frauen in keiner Weise geduldet werde und fügt noch an: „Betroffen sind vielfach auch Kinder, die ohne Gewalt aufwachsen sollten.“
OB Hebbel ist Schirmherr der Wanderausstellung „Blick auf häusliche Gewalt – Hinschauen statt Wegsehen“ der Frauenberatungsstelle. Die Ausstellung ist bis zum 28. November in der Sparkasse Leverkusen zu sehen und gibt Hinweise, was jede und jeder einzelne gegen Gewalt an Frauen tun kann.

