StraßenfestQueer-AG der SPD bringt Antrag für CSD in Leverkusen auf den Weg

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Schon den ganzen Juni schmückt die erweiterte Pride-Flagge den Platz vor der Leverkusener Rathaus-Galerie.

Schon den ganzen Juni schmückt die erweiterte Pride-Flagge (links) den Platz vor der Leverkusener Rathaus-Galerie.

Seit Februar 2023 setzt sich die Leverkusener Arbeitsgruppe „SPDqueer“ für mehr Beratungsangebote und Jugendarbeit für queere Menschen ein.

Schon den ganzen Juni schmückt die erweiterte Pride-Flagge den Platz vor der Leverkusener Rathaus-Galerie. Diese Variation der originalen Regenbogenflagge soll ein besonderes Augenmerk auf trans Menschen, Schwarze und andere Personen of Color legen. Zudem soll die pfeilförmige Erweiterung symbolisieren, dass noch viele Fortschritte vor uns liegen.

Dieser Erkenntnis muss sich derzeit auch die Arbeitsgruppe „SPDqueer“ stellen. Marco Sahler, der als Schriftführer auch im Parteivorstand der SPD sitzt, gab im Februar bekannt, dass die Arbeitsgruppe um einen Christopher Street Day (CSD) kümmern soll.

Kurz vor dem Start der Kölner CSD-Demonstration am 9. Juli teilt Sahler nun mit, dass ein vielversprechender Antrag zu einer Leverkusener Veranstaltung auf dem Weg sei. „In Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister und der SPD-Fraktion werden wir jetzt versuchen, den CSD zunächst als Straßenfest zu etablieren“, sagt Sahler.

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Natürlich, so Sahler, sei es kein Ziel, mit der Kölner Demonstration mitzuhalten. Der CSD soll in Leverkusen zunächst nach den Vorbildern Siegburg oder Solingen ein möglichst zentral gelegenes Straßenfest werden. Dort wurden Bühnen aufgebaut und es gab mehrere Informationsstände von unterschiedlichen Organisationen. „So stellen wir uns das auch hier in der Wiesdorfer Fußgängerzone vor“, sagt Sahler.

Sahler lebt mit seinem Mann in Leverkusen, beide sind hier geboren und aufgewachsen. Es fehle ihm aber an offiziellen Organisationen und Anlaufstellen, an die sich „zum Beispiel Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung wenden können, wenn sie sich Gedanken darüber machen, was mit ihnen ist.“

Viele Informationsangebote gebe es, so Sahler, nur in Köln und Düsseldorf. Ähnlich sei es mit dem CSD, da die Veranstaltungen und Paraden auch viele Menschen aus Leverkusen anziehen. „Wir müssen für Organisationen dafür aber auch die Möglichkeiten schaffen, hier Fuß zu fassen“, sagt Sahler.

Einen ähnlichen Eindruck hat auch Nyke Slawik, Bundestagsabgeordnete der Leverkusener Grünen. Die Bereitschaft sei bei vielen sicherlich vorhanden und es sei ein schönes Zeichen. „Ich wäre offen für eine solche Initiative und würde auch teilnehmen, wenn es denn in Leverkusen einen eigenen CSD gäbe“, sagt die Bundestagsabgeordnete.

„Wir wollen jetzt als nächsten Schritt auf die anderen Parteien zugehen und zusammen an einem Modell feilen, um dieses Thema sichtbar zu machen“, sagt Sahler. Nach den Ferien sollen alle queeren Vertreter der anderen Fraktionen zusammenkommen, um im Optimalfall sogar einen interfraktionellen Antrag zu stellen. Dann würde es das Leverkusener CSD-Straßenfest möglicherweise frühestens im Juni 2024 geben.

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