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Hoher BordsteinRadfahrer prallt in Manfort gegen Apothekenfenster

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Horst Pott stürzte mit seinem Fahrrad am Bordstein vor der Damian-Apotheke in Manfort.

Horst Pott stürzte mit seinem Fahrrad am Bordstein vor der Damian-Apotheke in Manfort.

Horst Pott ist an der Damian-Apotheke in Manfort gestürzt. Der dortige Bordstein soll schon mehrfach Unfälle verursacht haben.

Vor der Tür der Damian-Apotheke in Manfort ist ein Behindertenparkplatz. Eine ältere Dame steigt aus einem Taxi und sucht einen Weg, auf den Bürgersteig zu gelangen, der Bordstein zwischen Fahrradweg und Bürgersteig scheint zu hoch. Schließlich hebt sie ihren Rollator an, dabei löst sich ihr Gehstock aus seiner Halterung und fällt auf den Gehweg.

Kerstin Preißler, die seit mehr als 30 Jahren in der Damian-Apotheke arbeitet, beobachtet die Situation vom Fenster aus. Sie kennt die Situation: An dieser Stelle stürzten Passanten häufig. „Spektakulärere Unfälle“ gäbe es zwei- bis dreimal im Jahr, sagt die pharmazeutisch-technische Assistentin. Verstauchungen, aufgeplatzte Knie, Kopfschmerzen habe sie schon miterlebt, kleinere Verletzungen versorge sie dann im Anschluss in der Apotheke. 

Am 8. August ereignete sich so ein „spektakulärerer Unfall“ vor der Damian-Apotheke. Gegen 22.30 Uhr fuhr Horst Pott laut eigener Aussage auf dem Fahrradweg, schleifte dabei gegen den Bordstein, der Fahrradweg und Bürgersteig trennt, und donnerte gegen die Scheibe der Apotheke. Kerstin Preißler wurde von dem Lärm des Aufpralls wach. Sie habe erst gedacht, jemand wolle in die Apotheke einbrechen. 

Das große Problem ist, dass man die Kante nicht sieht.
Kerstin Preißler, Pharmazeutisch-technische Assistentin

„Ich hatte einen Schutzengel“, sagt Horst Pott eine Woche später – er kommt mit einigen Schürfwunden davon, die er in der Ambulanz behandeln lässt. Der 86-jährige Leverkusener wünscht sich, dass Radweg und Bürgersteig in ihrer Höhe einander angepasst oder zumindest durch Markierungen deutlich voneinander getrennt werden. 

Darauf hoffen auch Kerstin Preißler und ihre Vorgesetzte Ella Walter. Ihr Vorgänger, der Apotheker Wolfgang Offermann, habe das Problem bereits bemerkt, berichtet Walter. „Herr Offermann hat versucht, selbst etwas dagegen zu unternehmen und einen gelben Streifen auf den Bordstein geklebt, denn das große Problem ist, dass man die Kante nicht sieht“, so Preißler. Nun wünschen sich Walter und Preißler, dass der Fahrradweg angehoben wird und so der Bordstein kein Unfallrisiko mehr bietet.

Stadt Leverkusen sieht keinen Unfallschwerpunkt an der Apotheke

Vor ein paar Jahren sei eine ältere Dame an diesem Bordstein gestürzt und habe sich das Handgelenk gebrochen. Ihr Ehemann habe den Fall damals auch bei der Stadt aktenkundig gemacht, erinnert sich Preißler. Pott fügt an: „Es gibt ja viele solche Stellen in Leverkusen und die Stadt kann nicht alles ausbessern, aber wenn so eine Stelle bekannt ist, sollte das ja möglich sein“, er wolle seinen Fall zum Anlass nehmen, um deutlich zu machen: „Jetzt ist es noch einmal gut gegangen, aber stellen Sie sich vor, was noch passieren kann.“

Die Stadt erklärt auf Nachfrage, dass es sich bei der erwähnten Stelle nicht um einen Unfallschwerpunkt handele. „Eine signifikante Häufung von Unfällen dort ist uns nicht bekannt“, heißt es.