Alte Traditionen und Oldtimer: Das 40. Schlebuscher Volks- und Schützenfest ist eröffnet
Trotz hoher SicherheitsauflagenSchützenzug eröffnet Schlebuscher Volksfest

Auf dem Lindenplatz versammelte sich die Schlebuscher Schützenbruderschaft.
Copyright: Anne Philipp
Lange stand auf der Kippe, ob sie überhaupt marschieren können – umso größer ist die Vorfreude bei den Schlebuscher Schützen um kurz vor 14 Uhr auf dem Lindenplatz. Auf 607 Jahre Geschichte blickt die Schlebuscher Schützenbruderschaft zurück, der Festumzug zu Beginn des Schützenfestes ist lange Tradition.
Unter den versammelten Schützen sind auch Kommandant Stefan Dederichs und erster Schriftführer Jens Ramsch, die noch einmal ihre Probleme skizzieren: Erst auf Anfrage hatten die Schützen erfahren, dass sie ein Sicherheitskonzept mit gestiegenen Anforderungen vorweisen müssen, so Ramsch. „Das wäre kein Problem gewesen, wenn es nicht so kurzfristig wäre“, erzählt er weiter. Vor allem die Absicherung der Straßen seien problematisch gewesen. Und auch wenn sie externe Helferinnen und Helfer sowie inaktive Mitglieder gefunden haben, die freiwillig ein Auto oder ein anderes Fahrzeug, das auch bestimmten Ansprüchen entsprechen musste, gefunden haben, musste der Verein doch den Zugweg ändern.

Mit schwerem Gerät wurden Zufahrten abgesperrt
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Das Unverständnis gegenüber der Stadt zeigen die beiden im Gespräch sehr deutlich: „Das ist für uns als Verein nicht machbar“, kleinere Bruderschaften können unter diesen Bedingungen gar keine Umzüge mehr stattfinden lassen, so die beiden Schützen. In Zukunft müsse etwas passieren, damit sie auch in den nächsten Jahren durch die Stadt ziehen können.
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An der Tradition hängen Emotionen
Immerhin können nun doch drei von traditionell vier Umzügen stattfinden, wenn auch in abgespeckter Form. Besonders freuen die Schützen sich auf den großen Festumzug am Sonntag, bei dem sie gemeinsam mit den Bruderschaften aus der Umgebung marschieren. „Für uns ist das Tradition“, deshalb sei die Durchführung der Umzüge so wichtig, „Da hängen auch Emotionen dran“.

Zaubern jedem Passanten ein Lächeln auf das Gesicht: Thomas und Alexandra Conrad mit ihrer Isetta
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In der Fußgängerzone drücken die Sicherheitsmaßnahmen nicht auf die Stimmung. Restaurants und Cafés sind gefüllt. Auch Bilfried und Renate Michalek sind gekommen – und das sogar zwei Stunden mit der Bahn aus Köln. Jedes Jahr kommen sie hier her: „für die Kirmes und das gute Wetter. Es ist einfach ruhig, die Leute sind nett“. Die beiden bestaunen wie viele andere auch die Oldtimerausstellung.
„Das sieht aus wie eine fahrende Badewanne“, kommentiert eine Besucherin eine alte Isetta. Thomas und Alexandra Conrad sehen das wohl anders. Sie sind mit ihrer Isetta in die Schlebuscher Fußgängerzone gekommen. Mit einem Eis in der Hand sitzen sie neben dem Auto unter einem Sonnenschirm. Sie sind nicht zum ersten Mal dabei. Sie kommen für den „Kontakt zwischen den Oldtimerfreunden“ und um „Kulturgut weiterzureichen“ erzählen sie. Seit fast 70 Jahren ist das Auto im Familienbesitz, im Sommer fahren sie auch bei schönem Wetter damit. „Alle auf der Straße grinsen und winken“, erzählt Alexandra.
Vier Tage Volksfest
Noch bis Sonntag läuft Leverkusens größtes Volksfest. Die Kirmes auf dem Marktplatz ist Freitag und Samstag von 15 bis 23 Uhr und Sonntag von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Auf der Bühne im Wuppermannpark finden Konzerte statt: Am Freitag kommt die Coverband Hörgerät (19.30 Uhr), am Samstag findet ab 19.30 Uhr ein Abend mit Henning Krautmacher statt. Am Sonntag beschließen Brings das Fest (18 Uhr). Am Samstag und Sonntag findet zum ersten Mal die „Jecke Meile“ in der Fußgängerzone statt, mit vielen Aktionen von Karnevalsgesellschaften.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Mitnahme von Rucksäcken, große Taschen und Bollerwagen ist nicht erlaubt. Das volle Programm gibt es unter https://www.schlebuscher-volksfest.de/