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Öffentlicher NahverkehrLeverkusener haben Bus und Bahn fast immer ganz nah

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Busbahnhof ÖPNV. Foto: Ralf Krieger

Ein Mann steigt in einen Wupsi-Bus ein (Symbolbild).

Im Erreichbarkeitsranking der Allianz pro Schiene belegt die Stadt Leverkusen einen guten Platz. 

98,9 Prozent aller Leverkusenerinnen und Leverkusener wohnen maximal 600 Meter von einer Bushaltestelle oder höchstens 1,2 Kilometer von einem Bahnhof entfernt, an dem mindestens 28-mal am Tag ein Zug abfährt. Das hat das Erreichbarkeitsranking der Allianz pro Schiene ergeben. Die SPD-Fraktion in Leverkusen wertet dies als „Spitzenplatz“ in der Rangliste der kreisfreien Städte.

Tatsächlich liegt Leverkusen sehr deutlich über die NRW-Durchschnittsquote von 92,4 Prozent, in die neben den Werten der kreisfreien Städte natürlich auch die der flächenmäßig meist deutlich größeren und dünner besiedelten Kreise in Nordrhein-Westfalen einfließen.

Schaut man hingegen genauer hin, zeigt sich, dass von einem Spitzenplatz weder mit Blick auf das gesamtdeutsche Ranking der kreisfreien Städte die Rede sein kann, noch, wenn man die Erreichbarkeit von Bus und Bahn in Leverkusen mit der in anderen kreisfreien Städte in NRW vergleicht.

Leverkusen schafft es nicht in die Top-Ten

Im Gegenteil: Leverkusen schafft es bundesweit bei weitem nicht in die Top-Ten. Dort steht Bonn an oberster Stelle. In der Stadt haben 99,95 Prozent der Bewohner einen Fußweg zum Bus von maximal 600 Metern und zum nächsten Bahnhalt von maximal 1,2 Kilometern, gefolgt von Mainz (99,94 Prozent) und Offenbach (99,93 Prozent). In den Top-Ten finden sich mit Herne (98,85 Prozent) und Oberhausen (98,81 Prozent) auf den Plätzen acht und neun gleich zwei weitere Städte aus NRW. Auf welchem Platz genau Leverkusen in dieser Rangliste landet, ist auf der Webseite der Allianz pro Schiene leider nicht ersichtlich.

Und in der interaktiven Grafik auf der Webseite der Allianz pro Schiene, ein Lobbyverband, der sich für die Verbesserung des Angebots an Personenverkehr auf der Schiene einsetzt, ist gut zu sehen, dass viele andere kreisfreien Städte in NRW besser abschneiden als Leverkusen, entlang der Rheinschiene zwischen Bonn im Süden und Krefeld sowie Duisburg im Norden sogar ausnahmslos alle. 

Unabhängig von der Frage des Rankings bedeutet der für sich genommen hohe Wert für Leverkusen, dass nur wenige Tausend Menschen in der Stadt einen beschwerlich weiten Weg zu Bus und Bahn haben. Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Melanie Went wird in der Mitteilung ihrer Partei dazu zitiert: „Über 166.000 der 168.000 Einwohner Leverkusens können also auch ohne eigenen PKW sehr mobil sein. Das ist von zentraler Bedeutung, um die Mobilität der Menschen sicherzustellen, schafft Chancengleichheit, stellt Versorgung sicher und ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“

Oliver Russ, Aufsichtsratsmitglied für die SPD-Fraktion bei der Wupsi GmbH, befindet, Leverkusen sei „mit seiner eingeleiteten Mobilitätswende auf gutem Weg“. Das Ergebnis spiegele „den sehr guten und ausgewogenen Liniennetzplan“ wider.