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Videoprojekt an Theodor-Wuppermann-SchuleGegen Mobbing einfach Hilfe holen

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Die Film-AG „TWS Buntfilmchen“ setzt mit ihrem Projekt ein Zeichen gegen Mobbing.

Leverkusen – Einigkeit herrscht bei allen Schülern der Theodor-Wuppermann-Schule, mit denen man spricht: Mobbing, insbesondere auch Cybermobbing, ist ein großes Thema unter den Schülern. Dies kann auch Schulsozialarbeiterin Dagmar Stammel bestätigen, die sich allein im letzten Schuljahr mit mehreren Fällen konfrontiert sah: „Dabei war auffällig, dass vielen überhaupt nicht bewusst ist, wie viel Schaden durch Mobbing angerichtet wird.“ Gleichzeitig sei die Scham vieler Betroffenen groß, Hilfe zu suchen falle dann sehr schwer.

Wie kann man Schüler für das Thema sensibilisieren? An der Theodor-Wuppermann-Schule in Manfort wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesprogramm Kultur und Schule das Filmprojekt „Bloggen, chatten – mobben!?“ ins Leben gerufen, das am Mittwoch mit der Präsentation des gleichnamigen Films seinen Abschluss fand. Mehr als ein Jahr lang hat sich die Film-AG „TWS Buntfilmchen“ unter Anleitung von André Mehlhop-Lange und Anka Herbster intensiv mit dem Thema Mobbing auseinandergesetzt. Nicht zuletzt aus ihrem eigenen Erleben heraus entwickelten die Schülerinnen und Schüler das Drehbuch des Films, der zeigt, welche Konsequenzen Mobbing haben kann – und das auch ein Täter ganz schnell zum Opfer werden kann.

Die Handlung des Films wird dabei immer wieder unterbrochen von Ausschnitten eines Interviews, dass die Projektteilnehmer mit Dr. Katja Weibert vom Schulpsychlogischen Dienst Leverkusen geführt haben. Die Psychologin erklärt, aus welchen Gründen Menschen mobben – etwa um sich selbst stärker zu fühlen – und wie man als Betroffener, aber auch als Beobachter am Besten reagiert. Vertieft wurde das Thema nach der Filmpräsentation: Psychologin Weibert sowie die Kriminalbeamtin Elena Beerhenke standen bereit, um mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren und Fragen zu beantworten. Vielen war etwa gar nicht bewusst, dass schon das Versenden von Fotos ohne die Zustimmung der Abgebildeten polizeilich geahndet werden kann. Wichtig war es den beiden Referentinnen, allen Betroffenen Mut zu machen, sich an Außenstehende zu wenden und von ihren Problemen zu erzählen – guten Freunden, vor allem aber auch Eltern oder Lehrern.

Diese Erkenntnis nahmen auch Vittoria und Natalia mit, die nicht nur tragende Rollen im Film spielen, sondern am Mittwoch die Moderation der Veranstaltung übernommen haben. Auch sie sind bereits mehrfach mit Mobbing im Schulalltag konfrontiert worden. Durch die Mitarbeit am Projekt sei ihnen die Tragweite des Problems jedoch erst so richtig bewusst geworden, insbesondere das eigene Verhalten wollen sie nun noch stärker reflektieren. Ihren Mitschülern möchten sie vor allem mitgeben: „Sich Hilfe zu holen ist ganz wichtig!“