Die Sache ist kompliziert, sagt die Stadtverwaltung. Und gibt Hunderttausende aus, um Schüler und Sportler auf andere Hallen zu verteilen.
SchlebuschWarum es vier Jahre dauert, eine ausgebrannte Sporthalle in Leverkusen zu reparieren

In der Nacht auf den 4. Januar 2023 brach in der Sporthalle an der Gesamtschule Schlebusch ein Feuer aus. Bis sie wieder benutzt werden kann, wird es – Stand heute – Frühjahr 2027 werden.
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Der verheerende Brand in der Sporthalle an der Gesamtschule Schlebusch kann immer noch nicht abgehakt werden. Ende des Jahres soll die Halle zwar wiederhergestellt sein. Aber dann sieht sie erst so aus wie zum Zeitpunkt des Feuers. Als das in der Nacht zum 4. Januar 2023 ausbrach, wurde die Halle gerade saniert. Es fehlte also einiges.
„Eine Inbetriebnahme ist im zweiten Quartal 2027 geplant.“ Das hat die Stadtverwaltung jetzt berichtet. Früher gehe es nicht, weil die gesamte Technik erneuert werden müsse. Hintergrund ist ein Katalog mit sechs Fragen von der CDU-Fraktion.
Warum es gut vier Jahre dauert, eine ausgebrannte Sporthalle zu sanieren, erklärt die städtische Gebäudewirtschaft auch: Es sei „sehr kompliziert“ gewesen, die Verträge zu schließen. Denn einen Teil der Arbeiten muss die Versicherung bezahlen. Um den folgenden Endausbau der Halle nicht weiter zu verkomplizieren, sei ein Generalübernehmer mit der Brandsanierung und dem Endausbau beauftragt worden. Für wasserdichte Verträge auf dieser Grundlage habe man externe Juristen hinzuziehen müssen, heißt es weiter. Dabei sei es unter anderen um Gewährleistungsfragen gegangen.
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S sah es kurz nach dem Brand in der Sporthalle an der Ophovener Straße aus.
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Aber auch die eigentliche Brandsanierung habe sich „deutlich verlängert“, weil mehr zu tun war als zunächst angenommen. So habe der Estrich erneuert werden müssen und auch das Dach aus Trapezblechen. Für letzteres wiederum habe ein eigener Bauantrag gestellt werden müssen. Inzwischen sei die Halle frei von Schadstoffen, und das sei auch testiert.
Recht teuer wird es auch, obwohl die Stadt Leverkusen nur die Sanierung der Halle bezahlen muss: Allein dafür sind 11,5 Millionen Euro veranschlagt. Weitere 4,7 Millionen Euro würden von der Versicherung getragen, berichtet die Stadtverwaltung.

Das Feuer in der Sporthalle der Gesamtschule Schlebusch im Januar 2023 bedeutete für die Feuerwehr einen Großeinsatz.
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Dazu kommen mehr als zwei Millionen Euro für das Anmieten weiterer Sporthallen und den Transport von Schülerinnen und Schülern dorthin. Zu Fuß können sie keine andere Halle erreichen. Also müssen Busse her, um sie auf sieben andere Sporthallen in Leverkusen zu verteilen. Nicht alle gehören der Stadt, daraus resultieren Mietkosten, die sich bis 2027 auf 445.000 Euro summieren werden. Der Rest war und wird für die Transporte mit Bussen fällig.
Trotzdem könnten insgesamt nicht mehr als „etwa 50 Prozent des pflichtigen Schulsports kompensiert werden“, schreibt die Stadtverwaltung. Das liege daran, dass nur rund eine Viertelstunde Fahrtzeit zur Verfügung steht.
Für die Vereine sehe es ähnlich aus. Auch für sie erschwere die schwierigen Hallen-Situation in Leverkusen eine Kompensation der Trainingszeiten. Würden sich viele Vereine nicht solidarisch zeigen und auf eigene Zeiten verzichten – die Lage wäre noch ungünstiger.