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Bilanz der EnergieversorgungWarum Wasser in Leverkusen plötzlich viel teurer wurde

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Der Wasserturm in Leverkusen

Die Sanierung des Wasserturms hat die Energieversorgung Leverkusen rund eineinhalb Millionen Euro gekostet. Die Kunden haben das beim Grundpreis deutlich gemerkt.

Bei Strom und Gas ist 2024 eine Normalisierung eingetreten. Dafür gab es einen Ausreißer beim Wassertarif.

Die Normalisierung auf dem Energiemarkt hat den Umsatz der Energieversorgung Leverkusen im vorigen Jahr wieder deutlich nach unten gedrückt. Statt knapp 352 Millionen Euro weist der Geschäftsbericht für 2024 nur noch etwa 275 Millionen Euro aus. Für die Energiebeschaffung wurden nicht mehr gut 266, sondern 187 Millionen Euro ausgegeben. Der Überschuss ist um rund 300.000 Euro zurückgegangen und beträgt jetzt noch knapp 11,9 Millionen. Das sind allerdings reichlich 800.000 Euro mehr als geplant. An der Gewinnausschüttung ändert das nichts: je fünf Millionen Euro an die Stadt Leverkusen und an die Kölner Rhein-Energie, die jeweils 50 Prozent der EVL-Anteile halten.

Der Stromabsatz ist im vorigen Jahr sehr deutlich zurückgegangen, nämlich um fast 18 Prozent über alle Kundengruppen. Am deutlichsten fällt das Minus im Großkundengeschäft aus, wo die Mengen um über 21 Prozent zurückgingen. Bei den Strompreisen gab es unschöne Überraschungen, weil sich die Netzentgelte um fast 27 Prozent erhöhten. Das sorgte dafür, dass die EVL ihre Preissenkung zum 1. Januar 2024 im März wieder kassieren musste. Insgesamt lag der Preis allerdings unter dem Rekordniveau von 2023. Das zeigt sich am Umsatz der Sparte. Er lag 2023 bei 171,7 Millionen Euro, voriges Jahr bei 110,7 Millionen.

Die Gaspreise blieben stabil

Auch beim Gas gab es ein erhebliches Minus bei den Verkäufen. Insgesamt fiel der Verbrauch um gut zehn Prozent; bei den Privat- und Gewerbekunden um 13 Prozent, bei Großkunden sogar um über 23 Prozent. Letzteres habe daran gelegen, dass ein Großkunde abgesprungen sei, heißt es im Geschäftsbericht. Die Gaspreise haben stabil gehalten werden können. Auch auf dem Gassektor malt sich das Allzeithoch des Jahres 2023 deutlich ab. Der Umsatz lag bei fast 89 Millionen Euro. Voriges Jahr waren es noch 69 Millionen. Verglichen mit 2022 gibt es dennoch ein deutliches Plus. Da setzte die EVL mit Gas noch 46 Millionen Euro um.

Bei der Fernwärme gab es ein leichtes Verbrauchsplus. Insgesamt sanken die Preise leicht. Ganz im Gegensatz zum Wasser: Das wurde voriges Jahr deutlich teurer. Der Brutto-Grundpreis sei um 60 Prozent und der Zuschlag je Wohneinheit um 45 Prozent gestiegen, heißt es. Grund für diese beträchtliche Erhöhung seien wesentlich gestiegene Fixkosten bei der Wassergewinnung, der Aufbereitung und Verteilung gewesen. Auch musste mehr ins Leitungsnetz investiert werden, heißt es bei der EVL. Unter anderem steckte die EVL und 1,5 Millionen Euro in die Sanierung des Wasserturms.