Politik debattiertWelche Carsharing-Systeme für Leverkusen infrage kommen

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Ein PKW parkt auf einem Parkplatz eines Carsharing-Anbieters.

Ein PKW parkt auf einem Parkplatz eines Carsharing-Anbieters. (Symbolbild)

Stationäres oder freies Carsharing? Die Bezirksvertretung I debattierte unterschiedliche Varianten für die Stadt Leverkusen.

Die Lokalpolitiker der Bezirksvertretung I haben am Montag, dem 15. Mai, drei Szenarien für die Zukunft des Carsharings in Leverkusen durchgespielt. Entschieden haben sie sich für einen Vorschlag der CDU, den die Verwaltung nun rechtlich prüfen muss.

Variante 1: Festes stationsbasiertes Carsharing

Bei der ersten Variante müssen Mieter das Auto an einem vom Anbieter designierten Standort abholen, um es am Ende der Leihe auch genau dort wieder zurückzubringen. Zum Beispiel: Man leiht ein Auto in der Nähe des Wohnorts aus, um einkaufen zu gehen. Mit dem Einkauf kehrt man zurück an die ursprüngliche Station und stellt dort das Auto ab.

Variante 2: Freies stationsbasiertes Carsharing

Hier leihen Mieter das Auto auch an einem designierten Standort ab. Allerdings können sie es am Ende der Leihe an einer anderen Station des Anbieters abstellen. Diese Variante bietet sich beispielsweise an, wenn man von A nach B möchte und sich in der Nähe beider Orte Stationen des Anbieters befinden.

Variante 3: Freefloating Carsharing

Das Leihauto steht irgendwo im Stadtgebiet. Per Handy-App lässt es sich orten. Am Ende der Leihe kann der Mieter das Auto an jedem beliebigen Parkplatz im Ausleihgebiet abstellen. Dort findet der nächste Mieter das Auto. Diese Variante bietet dem Verbraucher die meisten Freiheiten. Ein solches System herrscht zum Beispiel in Köln.

CDU möchte Carsharing-System lockern

Seit März 2019 bietet WupsiCar 23 Leih-Fahrzeuge in Leverkusen an. Das Angebot will die Politik jedoch flexibler gestalten. Bisher müssen Leverkusener ein Auto vorab buchen und müssen dies für mindestens eine Stunde ausleihen. Gemäß Variante 1 muss in Leverkusen das Auto an derselben Stelle abgegeben werden, an der es abgeholt wurde.

Die CDU möchte in ihrem Antrag die Stadt dazu beauftragen, weitere Carsharing-Anbieter in die Stadt zu holen. Doch es herrschte zunächst Uneinigkeit darüber, welche Variante die CDU eigentlich anstrebt. Vertreter der FDP, Linke und Bürgerliste kritisierten, dass der Antrag nicht zu Ende gedacht sei. An der Variante 2 bemängelten sie, dass, wenn viele Mieter ihr Auto an derselben Station abstellen wollen, dann könnte es dort eng werden. An beliebten Station könnten Platzprobleme entstehen.

Votum für freies stationsbasiertes Carsharing

Die Grünen hatten auch mit der dritten Variante Probleme. Die Vertreter wollten eine Wiederholung des E-Scooter-Problems verhindern, die im Freefloating-System „in der Wildnis“ abgestellt werden. Sie schlugen eine Mischform zwischen Varianten 2 und 3 vor.

Die SPD gab zu, dass der CDU-Antrag, den sie unterstützten, nicht der Weisheit letzter Schluss sei. Doch für das Platzproblem könne man mit dem Anbieter zusammenarbeiten, um in der App freie Plätze anzeigen zu lassen. Letztendlich stimmten fast alle dem CDU-Antrag zu, Variante 2 anzustreben. Die Bürgerliste votierte dagegen, die Grünen enthielten sich. Der Rat muss dem Antrag noch zustimmen.

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