Umstrittenes Leverkusener BauwerkBahn plant Brücke in Opladen jetzt breiter

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Ein Bus und ein Lkw fahren durch die Unterführung Lützenkirchener Straße in Opladen.

Reichlich eng ist es an der Lützenkirchener Straße, wenn sich Busse und Lastwagen gleichzeitig durch das Nadelöhr der Bahnunterführung quetschen.

Seit Jahren ist die Stadt mit der Deutschen Bahn im Gespräch wegen der Unterführung Lützenkirchener Straße. Die Bahn hat jetzt ein Einsehen.

Für den motorisierten Verkehr in Opladen gibt es eine gute Nachricht: Die alte Eisenbahnbrücke über die Lützenkirchener Straße wird nun doch nicht einfach eins zu eins, also mit der Straßenbreite, wie es vor 100 Jahren genügte, von der Deutschen Bahn ersetzt. Der Neubau der historischen Bahnbrücke wird vielmehr neu und breiter geplant. Das teilte am Dienstag der CDU-Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz mit und berief sich dabei auf ein Gespräch mit einem Vertreter der Deutschen Bahn.

Scholz dazu: „Mit der Neuplanung der Brücke an der Lützenkirchener Straße kann der Verkehr künftig einfacher in beide Fahrtrichtungen unter der Bahnstrecke durchfahren. Dafür wird von Seiten der Bahn die Genehmigungsplanung überarbeitet und soll im Frühjahr beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden.“

Doch so erfreulich diese Nachricht ist, in der Stadtverwaltung war diese Neuigkeit bis Dienstag nicht bekannt. Auf die Neuplanung der Bahn für die Brücke angesprochen, teilte die städtische Sprecherin Britta Meyer dem „Leverkusener Anzeiger“ mit: „Dem zuständigen Fachbereichsleiter liegt dazu bislang keine offizielle Information seitens der Bahn vor.“ 

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Stadt Leverkusen ist seit fünf Jahren mit der Bahn im Gespräch

Die zuständigen Stellen der Stadt, so Meyer, seien seit mindestens 2019, also seit mindestens fünf Jahren, im Austausch mit Mitarbeitern der Deutschen Bahn bezüglich des nötigen verbreiterten Neubaus der Eisenbahnbrücke. Daher kann aus Sicht der Stadt auch keine Rede davon sein, dass eine „Überarbeitung der Planung notwendig“ wurde, „weil zum Zeitpunkt der Ursprungsplanung von Seiten der Stadt kein Aufweitungswunsch für die Unterführung vorlag“, wie es der Landtagsabgeordnete Scholz in seiner Mitteilung schreibt. Dabei bleibt unklar, ob das lediglich die Sicht des CDU-Mannes auf die Faktenlage in Sachen Eisenbahnbrücke ist oder ob die Bahn das ihm gegenüber so dargestellt hat. Die Stadtverwaltung jedenfalls weist diese Darstellung mit Nachdruck zurück.

Tatsächlich hatte der Rat in seiner Sitzung im Juni vergangenen Jahres beschlossen, dass die Stadt für den Neubau der verbreiterten Brücke bereit ist, in finanzielle Vorleistung zu treten, wie von der Bahn gefordert. Der Beschluss des Stadtrates beinhaltet, dass die Stadt für den Neubau mit zehn Millionen Euro in Vorleistung tritt, von denen sie dann zehn Jahre später acht Millionen zurückerhalten würde. Doch wie sich die Bahn dazu verhalten würde, war bislang unklar. 

Mit der Neuplanung der Bahn wird die neue Brücke eine Durchfahrtbreite von 7,50 Metern für beide Fahrspuren erhalten, wie sie bereits bei der direkt östlich daneben errichteten neuen Brücke für den Eisenbahngüterverkehr existiert. Diese Notwendigkeit hatte die Bahn selbst zunächst nicht gesehen und den Ersatz für die alte Brücke mit einer Durchfahrtbreite wie zu Kaisers Zeiten geplant.

Nun soll also alles anders kommen. Scholz berichtet aus seinem Gespräch mit dem Bahn-Vertreter, dass mit dem Beginn des Neubaus für Ende 2026 gerechnet wird. Fertig könnte die Brücke über die Lützenkirchener Straße dann im Jahr 2027 sein, in drei Jahren also. Von der Bahn war am Dienstag keine Stellungnahme in der Angelegenheit zu erhalten.

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