Mehr als 70 LänderLeverkusener bereist als Filmemacher die ganze Welt

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Jannis Riebschläger mit Kamerausrüstung vor Eisblöcken

Jannis Riebschläger hat inzwischen mehr als 70 Länder bereist und arbeitet in der ganzen Welt als Filmemacher.

Einen Tag nach seinem Abiball war der Hitdorfer Jannis Riebschläger vor fast neuen Jahren aufgebrochen.

Mehr als 70 Länder hat der 28-Jährige nach eigenen Angaben inzwischen bereist, seit er 2015, einen Tag nach seinem Abiball, in die Welt aufgebrochen war. Jetzt hat Jannis Riebschläger ein persönliches Ziel erreicht: Mit seinem Aufenthalt in der Antarktis hat der Leverkusener, der in Hitdorf aufgewachsen ist, einen Fuß auf alle Kontinente dieser Erde gesetzt.

Inzwischen ist Riebschläger als erfolgreicher Filmemacher vor allem für Werbung in der ganzen Welt unterwegs. Dabei war bei seiner Abreise damals vor knapp neun Jahren gar nicht klar, wohin der Weg ihn einmal führen würde. Wobei das Filmen schon immer eine Leidenschaft gewesen sei, sagt er im Telefonat mit dem „Leverkusener Anzeiger“. Riebschläger befindet sich gerade in Rio.

Mit einem Freund sei er nach dem Abiball losgezogen, dabei hatte er eine Actionkamera und sein Smartphone, mit dem er schon damals gefilmt hat. Wenn man über Riebschlägers Reiselust schreiben will, muss man aber nicht erst am Tag nach dem Abiball anfangen, sondern schon vorher, wie er erzählt. Denn schon im letzten Schuljahr ist er über die Alpen gewandert, hat im selbst genähten Zelt geschlafen. Er war sogar schon als Reiseblogger selbstständig.

Leverkusener beschäftigt sich mit dem Filmen

Auf seinen Reisen habe er sich dann ein Jahr lang intensiv mit Videos beschäftigt. „Ich mochte es schon immer, dass man in Videos das Lebhafte mitnehmen kann“, sagt er. Reisebücher hatte er in der Zwischenzeit übrigens auch geschrieben, aber das Schreiben habe ihn nicht so sehr erfüllt wie das Videomachen.

Über die Reise nach dem Abitur – von Deutschland über Polen und die baltischen Staaten bis zum Nordkap – drehte er einen ersten Reisefilm: „Hyperborea – per Anhalter zum Nordkap“. Im Oktober 2019 feierte der Film Premiere im Hitdorfer Matchboxtheater. Es folgten Verträge unter anderem mit Cinestar, sodass der Film in Deutschland in rund 50 Kinos lief.

Jannis Riebschläger mit Kamera am Strand, umgeben von Pinguinen.

Jannis Riebschläger ist vor knapp neun Jahren direkt nach dem Abiball in die weite Welt aufgebrochen.

Es folgten Aufträge für Werbefilme in mehr als 50 Ländern, 2020 baute Riebschläger in Hamburg ein eigenes Filmstudio auf. Er lebt als „digitaler Nomade“ in seinem Van. „Digitaler Nomade“ bedeutet, er arbeitet ortsunabhängig und fast ausschließlich mit digitalen Werkzeugen. In seinem Van hat er Solarpaneelen und Internet über das Satellitennetzwerk „Starlink“.

Über die Community mit anderen digitalen Nomaden auf der ganzen Welt kommt er immer wieder an Aufträge. So war er in der Antarktis für ein Kreuzfahrtunternehmen. „Die Arbeit mit einem Reiseanbieter bietet natürlich auch fantastische Erlebnisse.“ Aber sein Lieblingsprojekt sind seine Videokurse. Er gibt von unterwegs sein Wissen weiter. „Ich arbeite gern mit einer neuen Generation oder einer neuen Gruppe, die sich was aufbauen will“, sagt er.

Im Jahresverlauf gebe es immer wieder Fixpunkte, an denen Riebschläger an bestimmten Orten auftaucht. Das sind dann Branchenevents, auf denen er sich mit Bekannten trifft. Im Sommer ist er dann meistens im Van – inzwischen auch mit seiner Freundin – in Europa unterwegs. Ansonsten hält er sich gern in Südamerika oder Südostasien auf. Zum Beispiel in Thailand.

Dem derzeitigen Aufenthalt in Rio liegt eine Reise von vor fünf Jahren zugrunde. Da habe er am Amazonas gedreht und Silvester in Rio verbracht. „Und ich wollte irgendwann zum Karneval wiederkommen“, sagt er. Und das Ende seiner Reise mit dem Kreuzfahrtanbieter war passenderweise in Argentinien. 

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