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Leverkusener Film-ReiheHitdorfs Vergangenheit und Gegenwart in 45 Minuten

Lesezeit 3 Minuten
Screenshot „Hitdorfer Geschichte(n)“.

Der dritte Teil der Filmreihe „Leverkusen - damals und heute“ dreht sich um die Historie Hitdorfs.

Ein neuer Film des Vereins „Wir für Leverkusen“ zeigt die Geschichte Hitdorfs.

Leverkusen ist für viele ja vor allem: Chemie, Werk, Bayer, Wiesdorf. Als die Mitglieder des Vereines „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ vor ein paar Jahren auf die Idee kamen, die Historie der Stadt im Rahmen einer Filmreihe aufzuarbeiten und allen Menschen übers Internet zugängig zu machen, war denn auch schnell klar, um was es zunächst gehen sollte: Die ersten zwei selbst produzierten Filme trugen die Titel „Alt Wiesdorf“ sowie „Bayer und die Kolonien“. Prominente wie der Leverkusener Tausendsassa des Entertainments, Kurt Stichnoth, steuerten Erinnerungen, Wissen und Anekdoten bei. Nun aber erscheint der dritte Teil der Reihe „Leverkusen – damals und heute“. Und der dreht sich um: Hitdorf.

Womit die Filmemachenden natürlich bei einem besonderen Stadtteil Leverkusens gelandet sind, schließlich ist dieses Veedel älter als das stets als Stadtmitte angesehene Wiesdorf. Zudem war Hitdorf lange Zeit gar kein Teil von Leverkusen. Und: Es hat mit Bayer und der Chemieindustrie quasi gar nichts zu tun. Es hat vielmehr seine eigene Geschichte – und die wird in dem gut 45-minütigen Film, der nun in der Hitdorfer Villa Zündfunke erstmals über die Leinwand flimmerte, so liebevoll wie gekonnt erzählt.

45 Minuten zwischen früher und heute

Der einmal mehr vom Verein angeheuerte und für Kamera, Schnitt und den Kommentar zuständige Stefan Oster legt eine Dreiviertelstunde lang zwischen früher und heute wechselnd all das dar, was Hitdorf auszeichnete, prägte und so besonders machte: Hitdorf war „bergischer Hafen“, von dem aus über den Rhein gelieferte Ware ins Bergische Land gebracht wurde.

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Es war Standort einer Brauerei, in der das ortseigene, mehrfach prämierte und bei der Weltausstellung 1958 in Brüssel im Deutschen Haus ausgeschenkte „Hitdorfer Pilsner“ sowie das „Funke Kölsch“ gebraut wurden. Es war Heimat einer Tabak- und einer Zündholzfabrik. Es war die Anlauf- und Anlegestelle für mehrere hundert Meter lange Holzflöße, mit denen jahrhundertelang Holz aus Süddeutschland – vor allem aus Schiltach im Schwarzwald – ins Rheinland gebracht wurden. Und nicht zuletzt war und ist Hitdorf natürlich ein Ort für die Überquerung des Rheins per Fähre.

Die verwendeten Bilder – gerade die historischen, auf denen auch frühere Akteure wie der Sägewerkbesitzer Peter Freiburg oder eben die übers Wasser kommenden Flöße zu sehen sind – beeindrucken und sind liebevoll zusammengestellt. Bernd Bilitzki und Karl-Heinz Lange vom Heimatverein und Heimatmuseum steuern Erklärungen und Informationen bei, von denen nicht wenige beeindrucken – darunter etwa die Zahl von zweieinhalb Millionen Flussüberquerungen, die die aktuelle Fähre „Fritz Middelanis“ seit der Jungfernfahrt 1962 geschafft hat.  Und mit Bildern aus dem vergangenen Jahr, in dem Flößer aus Schiltach mit einem selbstgebauten Floß noch einmal den Weg von Süden her über den Rhein nach Hitdorf auf sich nahmen, haben die Filmemachenden eine sinn- wie wundervolle zeitliche Klammer gesetzt.

Viel(e) Geschichte(n)

Gerade durch die nun mit dem dritten Teil zur Trilogie angewachsenen Filmreihe werde bewiesen, „wie viel Geschichte und wie viel Geschichten in Leverkusen“ zu finden sei, sagt Uwe Beenen als Vorsitzender des Vereins. Die bisherigen Filme seien bereits knapp 40.000 Mal – und somit von einem Viertel der Bevölkerung der Stadt – angeschaut worden. Sprich: Das sei eine Erfolgsgeschichte.

Und die gelte es, weiterzuführen. Jetzt eben mit dem Hitdorfer Film. Mit womöglich weiteren ähnlichen Projekten. Und mit dem Plan, dass die von „Wir für Leverkusen“ angebotenen Stadtrundfahrten demnächst eben auch nach Hitdorf führen sollen.

„Hitdorfer Geschichte(n)“ ist, wie die ersten beiden Filme des Vereins, im Internet zu sehen.

www.wirfuerlev.de

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