Mit Corona-Test und viel AufwandSchweden-Duo besticht bei Leverkusener Jazztagen

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Aufwendige Anreise, kein Feedback: Nils Landgren (rechts) und Jan Lundgren bestachen beim Auftritt im Erholungshaus.

Aufwendige Anreise, kein Feedback: Nils Landgren (rechts) und Jan Lundgren bestachen beim Auftritt im Erholungshaus.

Leverkusen – Die schwedischen Jazzstars Nils Landgren (64) und Jan Lundgren (54) bestritten den Festival-Mittwoch. Vor ihrem TV-Konzert sprachen Sie mit uns.

Sie sind aus Schweden angereist. Das ist in Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich. Berichten Sie uns doch bitte einmal von Ihrer Reise.

Nils Landgren: Ich bin bereits einen Tag früher nach Deutschland geflogen, weil ich noch zu einem Meeting in Schleswig-Holstein für das Jazz-Baltica-Festival musste. Als ich in Hamburg ankam, musste ich zuerst einen Schnelltest machen und sechs Stunden auf das Ergebnis warten. Ich durfte zwar während dieser Zeit zu dem Meeting. Aber nach Leverkusen weiterreisen durfte ich erst, als ich die Info „negativ“ bekam. Das ist schon wesentlich mehr Aufwand als üblich. Aber was macht man nicht alles für Musik?

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Jan Lundgren: Bei mir war es genauso. Und ich gebe zu: Ich war ziemlich nervös.

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Landgren: Ja, das stimmt. Denn wir sprechen jetzt so locker darüber. Aber was wäre denn gewesen, wenn der Test positiv ausgefallen wäre? Dann wäre das Konzert ausgefallen. Und wir hätten wohl in Quarantäne gemusst. Was schlecht gewesen wäre, denn morgen spielen wir schon wieder in Ystad in Schweden…

In Ihrer Heimat wird die Pandemie lockerer gehandhabt. Ohne Lockdown. Wie sieht es denn da für die Künstler aus?

Landgren: Wir haben keinen Lockdown, aber Restriktionen. Konzerte dürfen stattfinden – aber nur vor maximal 50 Menschen. Und das macht niemand.

Was machen Konzerte ohne Publikum mit Musikern?

Lundgren: Man muss sich mehr konzentrieren, weil man kein Feedback bekommt, ob das, was man macht, gut ist. Der Fokus liegt auf der Kommunikation zwischen uns. Und es erweist sich als wertvoll, dass wir schon häufig im Studio zusammengearbeitet haben. Außerdem: Bin ich weniger aufgeregt. (lacht)

Landgren: Dennoch ist es ein wichtiges Zeichen, dass dieses Festival stattfindet. Und glauben Sie: Wir wissen, wie schwer das für den Veranstalter ist. Wir organisieren auch Festivals.

Herr Landgren, Sie haben mit Abba gespielt und kennen Benny, Björn, Agnetha und Anni-Frid sehr gut. Wie sieht es mit einer Reunion aus?

Landgren: (lacht) Sie haben recht: Ich kenne die vier gut. Zuletzt haben sie den 50. Bandgeburtstag im kleinen Kreis gefeiert und ich war eingeladen. Aber ich denke nicht, dass es eine Reunion gibt. Sie sind alle gut ausgelastet, wie ich nicht mehr ganz so jung. Und Geld haben sie wohl auch genug. (lacht)

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