Leverkusener Kunstverein„Anblick der Arbeiten verursacht Schlag in den Magen“

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Josef Wolf zeigt im Kunstverein seine archaisch anmutenden Skulpturen und Bilder.

Josef Wolf zeigt im Kunstverein seine archaisch anmutenden Skulpturen und Bilder.

Leverkusen – Wer sich die Arbeiten von Josef Wolf im Kunstverein anschaut, der sieht Kunst, die auf das Wesentliche, auf die Essenz reduziert ist: Seine Skulpturen und Bilder funktionieren nicht als theoretische Konstrukte, die auf Teufel komm’ raus auffordern zum Deuten, Interpretieren, Suchen, Diskutieren, Streiten. Sie genügen sich selbst im Sinne von: Sie leben allein von der Ästhetik und einem archaischen Element.

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Die Bilder zeigen Strukturen in Kreisform. Klein. Immer größer werdend. Riesig und einnehmend. Damit gemahnen sie an Zellen als kleinste Einheit des Lebens einerseits und an Himmelsgestirne andererseits. An Dinge also, die diese Welt und das Universum seit jeher ausmachen. „Der Anblick seiner Arbeiten verursacht sofort einen kleinen Schlag in den Magen“ , sagt Susanne Wedewer vom Kunstverein dazu.

Ohne Subtext

Keinen schmerzenden, sondern einen, der einem kurzzeitig den Atem raubt und zeigt: Das hier vor meinen Augen, das sitzt einfach. „Man kann sich nicht einfach in die Theorie flüchten.“ Man muss das, was da vor einem ist, einfach akzeptieren. Ohne jede weitere Bedeutungsebene und Subtext.

Die Skulpturen aus Stein, den sich Wolf aus Steinbrüchen besorgt, sind die wiederum die haptische, die anfassbare Variante der Bilder und waren lange vor diesen da. Sie sind sein Hauptmetier und stehen im Kunstverein in den Remisen des Schlosses da wie Fingerzeige und Erd-Male. Sie haben, wenn man so will, einen Hauch von Faust’schem Prinzip und stehen für: „Was die Welt im Innersten zusammenhält.“ Sie habe nach den vielen sehr auf Vieldeutigkeit und kreative Experimente ausgelegten Ausstellungen in dieser Galerie zuletzt darauf Wert gelegt, nun mit Josef Wolf einen Kontrast zu setzen, sagt Susanne Wedewer. Es ist ihr auf beeindruckende Weise gelungen.

„RaumZeit Fenster“ ist bis zum 17. Oktober in der Galerie des Kunstvereins in den Remisen von Schloss Morsbroich zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: freitags von 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter ☎ 0160-553 22 25. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.

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