Die Stände auf dem Wiesdorfer Frühlingsfest hatten am vergangenen Freitag wenig Zulauf. Unklar ist, ob es am Wetter oder an zu wenig Werbung lag.
Wiesdorfer FestLeverkusener nehmen Frühlingsfest kaum wahr

Das Frühlingsfest war am Freitagnachmittag wegen der Hitze nur mäßig besucht.
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Fast 30 Grad sind wohl zu viel für ein Frühlingsfest in der Wiesdorfer Fußgängerzone – so lautet das Zwischenfazit der meisten Schaustellerinnen und Schausteller am vergangenen Freitag. Man merkt zwar deutlich: Sobald die Temperaturen steigen, ist die Fußgängerzone deutlich belebter, gezielt auf dem Markt sind jedoch nur wenige unterwegs. Schausteller Benjamin Hünger beschreibt seinen Umsatz als „mau“.
Mit seinem Entenangeln ist er das erste Mal auf dem Frühlingsfest. Am Donnerstag sei die Kundschaft allerdings gegen Abend noch weniger geworden, weshalb er auch am Freitagnachmittag nicht mit einem Umschwung rechnet. Er hofft allerdings noch auf den verkaufsoffenen Sonntag. Nicklas Barber, der einen Süßigkeitenstand betreibt, beschreibt den Zulauf ähnlich, es laufe „sehr schleppend“. In den vergangenen Jahren sei er mit dem Umsatz zufrieden gewesen, damals sei es aber auch kühler gewesen.
Fest in Wiesdorf: Wenig Zulauf könnte auch an zu wenig Werbung liegen
„Bei dem schönen Wetter gehen die Leute lieber am Rhein entlang oder zum See, anstatt durch die Fußgängerzone zu laufen“, vermutet Barber. Gegen diesen Eindruck spricht allerdings, dass die Fußgängerzone an diesem Freitagnachmittag durchaus belebt ist. Nur den Ständen fehlt eben der Zulauf. Viele Kinder und Familien spielen zum Beispiel am Springbrunnen vor dem Rathaus oder sitzen im Eiscafé. In der Nähe des Springbrunnens sitzen auch zwei Familien aus Manfort in der Sonne, die Kinder spielen an der Wasserinstallation.
Sie hätten von dem Frühlingsfest nichts mitbekommen, sagen sie. „Außerdem sind die Preise auf Stadtfesten auch sehr teuer, hier haben wir eine Attraktion, für die man nichts zahlen muss“, meinen die Manforter. Eine Bergisch Gladbacherin hat das Fest mit ihrem Sohn auch nur durch Zufall entdeckt, eigentlich sei sie zum Einkaufen nach Wiesdorf gekommen. Daran vorbeigehen sei aber nicht infrage gekommen: „Die Augen meines Sohnes sind sofort groß geworden“, lacht sie. Die Mutter ist zufrieden mit dem Angebot.
Es sei schön für Kinder – angenehm, übersichtlich, klein und fein. „Es braucht aber mehr Werbung, mehr Plakate“, glaubt sie. Ihr zehnjähriger Sohn kauft sich gerade eine Portion Reibekuchen am Stand von Henny Dietrich. Die Schaustellerin steht seit zwei Jahren regelmäßig auf dem Frühlingsmarkt. Während die Kundschaft auf ihre Reibekuchen wartet, kommt sie auch mit ihnen ins Gespräch.
Die Leute sind alle auf der Flucht, es ist einfach zu warm
„Die Kunden sagen, es ist zu wenig, die würden sich mehr Stände wünschen, vor allem mehr Blumenhändler“, sagt Dietrich. Die Blumenhändler würden schließlich ein Frühlingsfest ausmachen. Tatsächlich ist das Fest sehr überschaubar: nur vom Eingang der Rathausgalerie bis zur Bäckerei Merzenich stehen die Stände. Es sei allerdings für die Veranstalter auch schwer, Händler für dieses Wochenende zu akquirieren, weiß Dietrich. Schließlich gebe es am ersten Mai viele solcher Märkte.
Auch Henny Dietrich geht davon aus, dass die geminderte Aufmerksamkeit auf die Hitze zurückzuführen ist. Sie bleibt aber optimistisch. „Die Leute sind alle auf der Flucht, es ist einfach zu warm, da bleiben die Leute lieber in ihrem Garten. Ich glaube aber, da tut sich an diesem Wochenende noch etwas“, sagt sie. Und tatsächlich soll es am Wochenende abkühlen, sodass dann hoffentlich wieder mehr Kinder Enten angeln und Trampolin springen und Zuckerwatte essen.