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Leverkusener ParkhäuserGehalt  des Geschäftsführers sollte um 52.000 Euro jährlich steigen

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Das Parkhaus Luminaden

Die Leverkusener Parkhausgesellschaft verwaltet die vielen großen Leverkusener Parkhäuser.

Die im Verwaltungsdeutsch „Anpassung“ genannte Vervielfachung des Salärs ist gestoppt und ist laut Stadtverwaltung nicht rechtswirksam.

Zuletzt war die LPG (Leverkusener Parkhausgesellschaft) im Wahlkampf wegen der Parkkarten-Affäre in den Schlagzeilen. Der neu installierte Geschäftsführer Björn Krischick hatte mitgeteilt, dass unter seinem Vorgänger Gratis-Parkkarten an städtische Ämter ausgegeben worden waren. Es könnte sich dabei um unerlaubte Vorteilsannahme handeln, weshalb Oberbürgermeister Uwe Richrath Anfang Juni 2025 quasi eine städtische Selbstanzeige beim Landeskriminalamt eingereicht hatte.

Jetzt hat der neue Chef der LPG, Björn Krischick, selbst ein schwerwiegendes Problem am Hals und mit ihm ein Amtsleiter, der als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der LPG fungiert. Es geht um nicht wenig städtisches Geld und eine mögliche Kompetenzüberschreitung.

Krischik, im eigentlichen Beruf Geschäftsführer der Levi (Leverkusener Immobiliengesellschaft), hat im April 2025 zusätzlich den Geschäftsführerposten der LPG bekommen. Der Doppel-Job Krischicks erscheint nicht ohne Sinn: Über die LPG soll die Sanierung der City C entwickelt werden, das wichtigste Projekt Krischicks.

Die LPG gehört der Stadt, deshalb handelte Frank Schmitz (CDU) als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der LPG den neuen Vertrag mit Krischick aus – und schrieb dem neuen Geschäftsführer eine saftige Gehaltserhöhung im Vergleich zu dessen Vorgänger Markus Märtens in den Vertrag. Allerdings soll er das getan haben, ohne dass der Stadtrat das vorher genehmigt hatte – eine Kompetenzüberschreitung.

Leverkusen: Politiker genehmigte saftige Gehaltserhöhung

Die Leitung der stadteigenen LPG war immer ein Nebenjob von Spitzenbeamten; zum Beispiel hatte sie der Kämmerer Reiner Häusler inne. Markus Märtens, im Hauptjob Chef der Wirtschaftsförderung (WFL), soll jährlich 18.000 Euro für die Leitung der LPG aufs Konto überwiesen bekommen haben. In einer Änderungsvereinbarung, die Schmitz und Krischick am 28. April 2025 ausgehandelt haben sollen, soll das Geschäftsführer-Gehalt für Krischick auf 70.000 Euro angehoben worden sein.

Das geht aus einer Ratsvorlage hervor, die dem „Leverkusener Anzeiger“ vorliegt. Es geht um städtisches Geld, das im Allgemeinen knapp geworden ist.

„Für diesen Nachtrag lag weder eine Weisung des Rates noch ein Beschluss der Gesellschafterversammlung vor“, heißt es in der Vorlage, damit sei diese Vereinbarung nicht rechtswirksam, da der Chef der Gesellschafterversammlung nicht bevollmächtigt gewesen sei. Im Hinblick auf dessen Pflichtverletzung sei eine „vertiefte rechtliche Prüfung erforderlich.“

Beide, Frank Schmitz und Björn Krischick, sollen jetzt erstmal Stellung in der Angelegenheit beziehen.

Nach noch unbestätigten Informationen soll Schmitz auch in der kommenden Ratsperiode in die LPG-Gesellschafterversammlung berufen werden.