40 Jahre hat der frühere Vorsitzende des Naturschutzbunds in dem Gremium mitgearbeitet.
Naturschutzbeirat LeverkusenErich Schulz und andere langjährige Mitglieder nehmen Abschied

Naturschutzbeirat: Der Vorsitzende Martin Denecke verabschiedet Erich Schulz, der 40 Jahre Mitglied im Gremium war.
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Der Naturschutzbeirat ist das Gremium, in dem man weniger Politiker in Anzügen, dafür mehr karierte Hemden vorfindet. In den Sitzungen treffen sich Bauern, Jäger, Ökos und Naturschützer, Angler und Waldbesitzer. Manchmal kommen die Mitglieder direkt vom Feld in die Sitzung. Der Beirat soll bei der „unabhängigen Vertretung der Belange von Natur und Landschaft und bei Schutz, Pflege und Entwicklung der Landschaft mitwirken“, heißt es im Gesetz. Der Beirat hat aber keine wirksame Macht, kann nur Empfehlungen aussprechen.
Das Gremium versammelte sich am Dienstag zur konstituierenden Sitzung und wählte wieder Martin Denecke zum Vorsitzenden. Erste Stellvertreterin wird die Ortslandwirtin Anne Wieden aus Imbach.
Leverkusen: Bekannte Naturschützer verlassen den Beirat
In der Sitzung gab es ein paar Ehrungen für ausscheidende Mitglieder des Rats: Über 40 Jahre hat der ehemalige Nabu-Vorsitzende Erich Schulz im Naturschutzbeirat mitgearbeitet. Er sagte: „Ich wollte eigentlich vor Jahren schon aussteigen, als die Rechte des Beirats erheblich eingeschränkt wurden.“ Dann hat er sich anders entschieden. „Jetzt bin ich froh, dass ich aufrecht auf zwei Beinen hier rausgehen kann“, sagte der 86-Jährige scherzhaft. Der ehemalige Vorsitzende Werner Bosbach wurde in Abwesenheit verabschiedet. Unter anderem habe er auch dafür gesorgt, dass es wieder Lachse in den Flüssen gebe, sagte Denecke. Als Mann mit „gesundem Menschenverstand“ verabschiedete er den Bergisch Neukirchener Bauern, Friedhelm Kamphausen, der nach Jahren ausscheidet. Kamphausen nutzte seine kurze Ansprache: Er sei selbst Feuerwehrmann; aber die neue Feuerwache, die die Verwaltung Auf den Heunen plane, da fehle der gesunde Menschenverstand, da gebe es einen gewissen Größenwahn. Aber das zu kritisieren, sei schwierig, denn die Feuerwehr sei heilig.
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Erik Weiglhofer-Halbach hört ebenfalls auf. Mit dem Namen Halbach sei der Murbach verbunden, sagte Denecke. Was am Murbach geschehe, sei unglaublich, sagte Denecke. Was ihn so begeistert: Der Murbach wurde streckenweise renaturiert.
Aus der Unteren Landschaftsbehörde kamen eher schlechte Nachrichten für Naturschützer: Die Chefin, eine Biologin, ist in Mutterschutz, eine Kollegin ist in Rente, eine verlässt die Stadtverwaltung, sie geht nach Bonn, und Stellen sollen nicht nachbesetzt werden wegen der Sparmaßnahmen. Ein wirklich unheimlicher Wissensverlust sei das, sagte der Nabu-Vorsitzende Hans-Martin Kochanek.
Was gabs sonst? Im Innovationspark Leverkusen hat man die besonders geschützte Orchideenart „Bienen-Ragwurz“, Orchidee des Jahres 1995, gefunden. Grundstücke dort liegen lange schon brach und werden regelmäßig gemäht. Da sie jetzt bekannt ist, wird man auf die Pflanze Rücksicht nehmen müssen.

