Jährlicher OldtimertagOldie-Freunde trafen sich in Pattscheid

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Leverkusen Pattscheider Oldtimertag

Auch ein Adler Trumpf Cabriolet aus dem Jahr 1935 war in Pattscheid zu bestaunen.

Am Sonntag stand in Pattscheid wieder der Oldtimertag an, Jung und Alt bestaunten die ausgestellten Autoklassiker.  

Benzin-, Bratwurst- und Kuchenduft nimmt so mancher am Sonntag am alten Pattscheider Bahnhof wahr. Die Mischung aller dieser Gerüche deutet auf das jährliche Oldtimertreffen des Pattscheider Veteranen Clubs hin. Vier Stunden lang dürfen die Freundinnen und Freunde der Autoklassiker historische Trecker, Motorräder und Autos bestaunen. Zu den Ausstellern gehören dabei nicht nur Leverkusener. „Treckerfahrer aus Solingen kommen auch jedes Jahr hier her“, weiß Olaf Küster vom Pattscheider Veteranen Club. 

Die Intensionen und Beweggründe, warum Menschen einen Oldtimer haben sind laut Küster sehr unterschiedlich. „Für manche ist der Oldtimer sicherlich auch eine Kapitalanlage“, er deutet auf einen Mercedes, „mit dem wird sicherlich auch gehandelt.“

Leverkusen Pattscheider Oldtimertag.
Foto: Michael Wand

Auch alte Trecker fanden in Pattscheid ihre Bewunderer.

Weil die Resonanz auf den öffentlichen Treff so positiv ist, veranstaltet der Verein es jedes Jahr gerne wieder. „Allerdings ist es auch mühsam, so ein Fest auf die Beine zu stellen, die Mehrheit in unserem Verein ist auch schon über 70“, sagt Küster, „wir machen es aber, solange es geht.“ Die Zustimmung und das Interesse am Oldtimer-Treff liege häufig an Erinnerungen aus dem Kindesalter. „Die Leute suchen Autos, in denen sie als Kind gesessen haben“, so der Pensionär.  

Leverkusener Oldtimer-Freunde halten ihre Wagen selbst instand

Für die meisten Oldtimer-Fans gehört auch die Reparatur und Instandhaltung ihres Wagens zu ihrem Hobby dazu. Auch im Pattscheider Veteranen Club schrauben fast alle Mitglieder selbst. „Das Restaurieren macht sehr viel Spaß, es ist schön zu sehen, wie aus nahezu einem Schrotthaufen durch die eigene Arbeit ein Wagen wird, der wie neu aussieht“, erzählt Olaf Küster. Seine Olympias habe er bis auf die letzte Schraube zerlegt, er gehe jeden Tag in die Garage, um an seinen Autos zu werkeln. 

Küster hatte als Student in einer Kfz-Werkstatt gearbeitet, um nebenbei Geld zu verdienen. Erst als er vor neun Jahren in Pension ging, endeckte er sein Hobby wieder neu. An seiner Vorliebe für Oldtimer lässt er seine gesamte Familie teilhaben. Seine Tochter sitzt mit ihrem siebenjährigen Sohn und seinen Freunden an einem Tisch und isst Kuchen. „Ich war schon als Kind immer hier, ich bin damit aufgewachsen“, erzählt Petra Rothe. 

Mit der Veranstaltung versucht der Pattscheider Veteranen Club, auch jüngere Menschen für die Oldies zu begeistern. „Der Verein hat Nachwuchsschwierigkeiten“, verrät Rothe. Insgesamt 40 Mitglieder hat die Gruppe momentan zu verzeichnen. Als Nachwuchs für die Zukunft könnte sich eine Gruppe von Sechstklässslern anbieten, die an diesem Sonntag über den Schotterplatz schlendert. 

Leverkusen Pattscheider Oldtimertag

Zwei Opel Olympia vom Anfang der 1950er Jahre standen auch in Pattscheid.

„Das sind alles Autos, die man nicht mehr so oft auf der Straße sieht und da ist es toll, dass man sie sich hier genauer anschauen kann“, findet ein elfjähriger Junge aus der Gruppe. Wenig später versammeln sich die Kinder um einen grünen Mercedes Benz 170 Sb. Diesmal geht der Gruppe aber weniger um das Auto, als vielmehr darum, was der Besitzer Harald Bläser neben seinem Wagen vorstellt. „Es ist mir zu langweilig, hier den ganzen Tag neben meinem Auto zu sitzen, deshalb bringe ich mir jedes Jahr ein Spielzeug mit“, so Bläser. In diesem Jahr ist es eine Dampfmaschine, die er vor sich aufgebaut hat. 

2022 war es eine mechanische Schreibmaschine aus den 50er Jahren, mit der Harald Bläser die Kinder unterhielt. Er ist Mitglied im Mercedes-Benz Veteranenclub von Deutschland e.V. und erscheint jedes Jahr als Gast auf dem Oldtimertag in Pattscheid. „Wir haben unser altes Auto einfach behalten“, erinnert sich Bläser, wie er zu den Oldtimern eine Beziehung aufgebaut hatte. Auch er halte seinen Wagen selbst instand, das nehme aber auch viel Zeit in Anspruch. „Ich habe kürzlich das dritte Auslassventil nachgesehen und das hat dann drei Stunden gebraucht“, erzählt der Overather. 

Autofahren pur

Für Harald Bläser ist es weniger ein Hobby als viel mehr eine Notwendigkeit, einen Oldtimer zu besitzen. Es sei wichtig, um mit den Bekannten und Freunden aus dem Mercedes-Benz Veteranenclub in Kontakt zu bleiben. Ganz anders sieht das ein Paar aus Leichlingen. Die Eheleute besuchen die Ausstellung, da sie selbst einen Oldtimer haben. „Es ist das Hobby, welches uns mit der Veranstaltung verbindet, deshalb sind wir hier“, erklärt der Mann. 

Auch seine Partnerin hat Gefallen an dem Hobby gefunden. „Das ist Autofahren pur und nicht mit tausend Helferlein wie man es von den modernen Wagen heutzutage kennt“, sagt sie. „Und es sieht schicker aus“, fügt ihr Ehemann lachend hinzu. 

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